Regenbogen
Was am Ende eines Regenbogens wartet, darüber gibt es viele Legenden und Mythen. Die Wahrheit ist sehr viel verstörender, als man anzunehmen versucht ist.
Wingster
Seit einigen Jahren eröffnen in immer mehr Städten in Europa Filialen von Holistic Gate.
Nach außen gibt sich die Organisation als konfessionsloser Betreiber von Meditationszentren. Ihr wahrer Zweck ist es, Menschen in der Durchführung einfacher Rituale auszubilden und über deren Durchführung eine besondere Form von kosmischer Energie, das Vi, in unsere Welt zu transferieren und für die Zeitenwende nutzbar zu machen.
Ursprung und Verbreitung
Erste Niederlassungen von Holistic Gate wurden Ende der 1990er-Jahre in Südamerika registriert. Meist lagen sie am Übergang von großen Städten zu den Favelas, den informellen Siedlungen von in der Regel besitzlosen Menschen. Für diese boten sie sauberes Trinkwasser, eine warme Mahlzeit und die Möglichkeit, einfache Meditationstechniken zu erlernen. Die Zentren erfreuten sich lange Zeit großer Beliebtheit, auch dann noch, als die Verköstigung von der Durchführung von Meditationen abhängig gemacht wurde. Der Einfluss, den die Zentren in den Siedlungen erlangten, führte jedoch über kurz oder lang zur Aufmerksamkeit der Kartelle und Banden, die ihre Machtstellung in den Vierteln bedroht sahen.
Seit den 2000er-Jahren konzentrieren sich die Meditationszentren immer mehr in der westlichen Welt. Aber auch im Rest der Welt entstehen vereinzelte Niederlassungen und Meditationszentren.
Fokussierte sich die Lage neuer Meditationszentren anfangs noch in der Nähe eher sozial- und bildungsschwacher Regionen und Gegenden von mittelgroßen Städten, gibt es in den vergangenen Jahren einen Wechsel hin zu „ersten Lagen“ in den Großstädten. Dieser Wechsel ist verbunden mit einer deutlich geänderten Ansprache von potenziellen Besuchenden. Werbeaktionen in öffentlichen Verkehrsmitteln, ganzseitige Anzeigen in Stadtmagazinen und Berichte von einflussreichen bloggenden Personen in den sozialen Medien sprechen gezielt die Generationen Y und Z an.
Es gibt kein Paradies, kein Leben nach dem Tod. Es zählt nur das Hier und Jetzt. Du bist dafür verantwortlich, das Beste daraus zu machen und es in vollen Zügen zu genießen.
HOLISTIC GATE
Struktur
Den organisatorischen Unterbau von Holistic Gate bilden viele miteinander verflochtene Stiftungen auf der ganzen Welt. In Europa erfolgt die finanzielle Hauptsteuerung über die Holistic Gate CLG in Irland, für Deutschland über die Deutsche Holistic Gate Stiftung mit Sitz in Bielefeld. Als Stifter sind in der Satzung viele namhafte Personen und Unternehmen aufgeführt.
Die einzelnen Meditationszentren in Deutschland werden als eingetragene Vereine betrieben, wobei der Vorstand stets aus der Stiftung gestellt wird.
Wir sind sehr stolz auf das Miteinander bei Holistic Gate und dass alle im Prinzip die gleiche Stimme haben. Wir pflegen einen respektvollen Umgang miteinander und unserer Mutter in Irland ist Durchlässigkeit ein unheimlich wichtiges Anliegen: Vom Minder zum Steward – das ist überhaupt kein Problem, das kommt sehr häufig vor und wir freuen uns darüber!
Gökan U., Holistic Gate Köln
Begriffe
Wie viele sektenähnliche Vereinigungen und Kulte grenzt sich auch Holistic Gate über eigene Begriffe und einen individuellen Sprachgebrauch ab, insbesondere bei den Bezeichnungen für die verschiedenen Rollen und Zuständigkeiten in den Meditationszentren. In Deutschland werden diese Begriffe, speziell mit Blick auf die anzusprechende Zielgruppe der Besuchenden, häufig geschlechtsneutral abgewandelt.
Vi
Vi ist eine bisher unbekannte, kosmische Energieform, für deren Nachweis uns Menschen bisher die notwendige Technologie fehlt. Doch diese Energie wird seit Jahrmillionen von der Großen Rasse von Yith erzeugt und genutzt. Sie ist die Grundlage für die Fähigkeit zur Bewusstseinsprojektion und vermutlich sogar die Basis für ihre Existenz. Yithianer sind in der Lage, Vi in begrenzten Mengen aus sich selbst heraus zu erzeugen und zu nutzen. Es gehört zu ihrer Kultur, dies nicht auf der Basis eines individuellen Wesens zu tun, sondern das erzeugte Vi der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen und so das Überleben und die Fähigkeiten der gesamten Großen Rasse sicherzustellen.
Doch die Pläne der Yithianer erfordern mehr Vi, als sie selbst erzeugen und für die spätere Nutzung ansammeln können.
So entwickelte die Große Rasse verschiedene Rituale und Technologien, die es Menschen ermöglichen, Vi über mentale Kanäle aus den Sphären Yog-Sothoths zu transferieren und über ihren Körper abzustrahlen. Durch die Aufnahme dieser abgestrahlten Energie mittels metallener Gegenstände, den sogenannten Strings, kann diese für die Yithianer nutzbar gemacht werden. Das Minden bei Holistic Gate bildet diesen Vorgang direkt in den Meditationszentren ab. Aber auch mehr spielerische und technologische Arten der Vi-Erzeugung wurden entwickelt, wenngleich diese eine geringere Ausbeute an Vi-Energie ermöglichen.
Die Menge an Vi, die ein Mensch transferieren kann, steht in keinem Verhältnis zu den Möglichkeiten der Großen Rasse. So ist es für die Deckung des Bedarfs der Yithianer erforderlich, dass sehr viele Menschen Vi transferieren und es, über diverse technologische Hilfsmittel wie z. B. die Strings, für die Große Rasse verfügbar machen.
Die Meditationszentren
Neuere Meditationszentren finden sich in besten Innenstadtlagen, häufig in repräsentativen und eindrucksvollen Gebäuden. Ältere Zentren sind noch in Stadtrandlagen zu finden, hier manchmal auch in alten Industriebauten. Alle Meditationszentren sind rund um die Uhr, an allen Wochentagen geöffnet. Je nach Größe sind so ständig mindestens ein Dutzend Stewards und Coper vor Ort.
Jedes Zentrum ist vollständig und flächendeckend videoüberwacht. Speziell ausgebildete Stewards besetzen die Kommunikationszentrale. Hier laufen alle Videosignale und die sonstige Kommunikation im Zentrum zusammen. Alle Stewards und Coper sind mit unauffälligen Mikrofonen und Ohrstöpseln ausgestattet. Die Ton- und Videosignale werden ständig mit modernster Technologie ausgewertet. Eine KI analysiert das Verhalten der Minder und bewertet, auf Basis der individuell gewonnenen Menge an Vi, die Effizienz und Effektivität eines jeden Meditierenden und des Zentrums. Gesichtserkennung sorgt dafür, dass jeder Mensch sofort beim Betreten eines Zentrums erfasst wird. Nach der einmaligen Registrierung, über von den Stewards an neue Gäste ausgegebene Tablet-Computer, wird so u. a. jeder wiederkehrende Besuchende von den Stewards direkt namentlich begrüßt. Angereichert mit im Internet verfügbaren Informationen, erzeugt Holistic Gate so umfassende Profile aller Meditierenden.
Neben einem Empfangsbereich und notwendigen Sozialräumen bietet jedes Zentrum mehrere 100 Quadratmeter Meditationsfläche, meist in mehrere Räume unterschiedlicher Ausstattung aufgeteilt.
Wir sind keine Sekte, wir sind keine Religion, wir sind kein Kult. Wir sind Pioniere einer neuen Zeit.
HOLISTIC GATE
Mitgliedschaft
Um als Minder in einem Zentrum von Holistic Gate aktiv zu werden, ist keine formelle Mitgliedschaft notwendig. Über die von den Stewards an neue Gäste ausgegebenen Tablet-Computer erfolgt eine kurze Registrierung. Im Vordergrund stehen dabei nicht Informationen zur Person wie Adresse, etc., diese Daten werden über im Internet verfügbare Quellen zusammengesucht und automatisiert in das Profil übertragen. Vielmehr wird im Rahmen der Erfassung durch subtile Fragen die grundsätzliche Eignung zur Erzeugung von Vi ermittelt. Diese erste Befragung besteht aus 20 bis 25, auf hypnotischen Sprachmustern basierenden Fragen, die keine konkreten Antworten, sondern Einschätzungen auf einer offenen Skala erfordern. Die Befragten können sich im Anschluss an die Befragung nicht im Detail an die Fragen erinnern. Nach welchen Kriterien die Informationen ausgewertet werden, kann wohl nur noch die dahinterliegende künstliche Intelligenz selbst beantworten. Für die Coper ergeben sich aber konkrete Anweisungen, wie die neuen Minder an die Meditation und das Minden herangeführt und motiviert werden können.
Seinen Weg zu Holistic Gate und seine ersten Erfahrungen hat Felix in einem Blog niedergeschrieben: Holistic Gate - Blog
Ich finde es super, dass ich hier mein eigenes Tempo bestimmen kann. Und die Coper sind alle total nett und wissen irgendwie immer, was ich gerade brauche.
Susanne, Minder bei Holistic Gate Dresden
Die Holistic Gate App
Jedem neuen Gast wird nach der Registrierung durch die Stewards die Holistic Gate App auf seinem Smartphone installiert. Die App ist die ständige Verbindung zwischen Holistic Gate und den Mindern. Die von ihr ständig erhobenen Daten reichern permanent die Profile der einzelnen Minder an. Sie erinnert die Meditierenden, wenn sie einmal längere Zeit kein Zentrum von Holistic Gate besucht haben. Sie motiviert durch kleine Spiele und Hinweise und sorgt über die Erfassung der Gewohnheiten für eine unbewusste Steuerung und damit verbunden für eine maximale Ausbeute an Vi.
Der Glaube der Anhänger
Bei der Ansprache und Rekrutierung neuer Mitglieder liegt der Fokus von Holistic Gate auf den Generationen Y und Z, also den Geburtenjahrgängen ab den frühen 1980er Jahren. Der Glaube an Gott spielt für seit dieser Zeit Geborene eine immer untergeordnetere Rolle. Mit Internet und Smartphone aufgewachsen verfolgen sie andere Idealen als die Generationen vor ihnen, wie Selbstverwirklichung, persönliche Entwicklung statt lebenslange Maloche und alternative Lebensentwürfe. Vereint sind sie nur in der alten Sehnsucht aller Menschen: endlich ankommen, einen Sinn finden und dabei auf die eigenen Kräfte vertrauen.
Wir Menschen sind dem Kosmos und den Göttern grundsätzlich egal. Wir müssen für uns selbst einstehen. Zahle ein und es wird sich für Dich auszahlen.
HOLISTIC GATE
Diese Religionsmüdigkeit, Sehnsucht, Selbstzweifel und ständige Ablenkung bei gleichzeitig tiefer Erschöpfung versucht Holistic Gate seit einigen Jahren gezielt dazu zu nutzen, junge Menschen mit einem hohen Potential für die Erzeugung von Vi anzuwerben.
Ob es nun Yin und Yang, Feuer und Wasser, Himmel und Erde oder eben der Schlüssel und das Tor genannt wird – die ganzheitliche Betrachtung des Kosmos war schon immer ein Teil der menschlichen Suche nach dem Sinn seiner Existenz. Daher ist das zugrundeliegende Konzept sehr einfach zu vermitteln: Du bist der Schlüssel und du bist auch das Tor. Die Kraft steckt in dir und Holistic Gate hilft dir dabei sie zu aktivieren.
Ruhe und Ausgeglichenheit? Gamification? Spiritualität? Konsum?
Das System aus App, Zentren, Stewards und Copern ist darauf ausgelegt, jedem Minder genau das zu bieten, was nötig ist, um eine maximale Ausbeute an Vi zu gewährleisten.
Rituale
Neulinge werden behutsam an die notwendigen Rituale herangeführt. Die Ausbildung von neuen Mindern erfolgt in mehreren Phasen, deren Länge sich nach den individuellen Bedürfnissen der Einzelnen richtet.
Am Anfang steht immer eine Form von Achtsamkeitsmeditation. Die Methoden sind bewährt: Lotussitz, Bänkchen, liegende Positionen, offene oder geschlossene Augen, zu einer Wand gerichtet oder offen zur Raummitte. Fokus auf den Atem. Einfache Zählübungen. Ankommen im Hier und Jetzt. Es wird keinem festen Stil gefolgt, es geht immer primär darum, schnell den Übergang in die nächste Phase zu ermöglichen.
Wie lange diese erste Phase dauert, ist sehr unterschiedlich. Meist sind es einige Woche oder wenige Monate. Sobald die Meditierenden in der Lage sind, 25 bis 30 Minuten achtsam zu meditieren werden sie an die zweite Phase herangeführt. Die Ausbeute an Vi während dieser ersten Phase ist minimal. Jede Meditation wird trotzdem über Vi-Coins vergütet, insbesondere dann, wenn die Rückvergütung eine wichtige Rolle als Motivation für die Minder bietet.
Die Meditierenden selber fühlen sich in dieser ersten Phase durch die Meditation besser, ausgeglichener. Sie schlafen besser, lernen sich körperlich und geistig besser kennen.
In der zweiten Phase, dem sogenannten Stufe 1 Minding, beginnen sie mittels eines ersten Mantra mit der Kontaktaufnahme zu Yog-Sothoth.
Yog-Sothoth ist das Tor. Yog-Sothoth ist der Schlüssel und Wächter des Tores. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, alle sind eins in Yog-Sothoth.
VI MINDING (STUFE 1)
Öffnen des ersten Tores
Studium: Tage; 1 STA.
Durchführung: 30 bis 60 Minuten, maximal 2 Sitzungen pro Woche; in diesem Zeitrahmen wird der Verlust von WP direkt durch die Entspannung der Meditation ausgeglichen.
Wird eine Grenze von 2 Sitzungen bzw. 120 Minuten pro Woche überschritten, muss Willenskraft für die Wirkung des Rituals eingesetzt werden. Jede weitere Sitzung kostet die Wirkerin dann 1W4 WP.
Unnatürliche Erkenntnisse: Durch den geöffneten Kanal in die Sphären Yog-Sothoths kann es zu unnatürlichen Erkenntnissen kommen. Bei normal begabten Wirkerinnen und wenn nicht mehr als zwei Sitzungen pro Woche durchgeführt werden, besteht allerdings nur eine sehr geringe Chance auf Wahrnehmungen. Durch häufigere Durchführung des Rituals oder bei sehr begabten und offenen Wirkerinnen mit bereits erworbenem Unnatürlichen Wissen kann es jedoch zu Wahrnehmungen kommen.
In der einfachsten, relativ verbreiteten, Form handelt es sich um die Wahrnehmung eines seltsamen Geruchs. Er wird meist als eine Mischung aus altem Teppichboden und statischer Entladung in der Luft, wie in einem Gewitter, beschrieben. Sobald die Wirkerin sich aus dem Ritual löst, verschwindet der Geruch (0/1 STA bei erster Wahrnehmung).
Als Steigerung kann es zu auditiven Wahrnehmungen aus den Sphären kommen. Diese kündigen sich durch das unnatürlich dumpfe Ausbleiben jeglicher Geräusche an. Dann nähert sich aus den Weiten des Kosmos ein tiefer Ton, welchen die Wirkerin auch physisch wahrnehmen kann und von dem sie schließlich vollumfänglich umschlossen wird. Aus dem Ton heraus dringen dann unwirkliche, hysterisch rasende, kreischende und wimmernde Frequenzen zur Wirkerin durch, die von keiner irdischen Quelle stammen können (1/1W4 STA).
Nur sehr willensstarke Ritualwirkerinnen können die Phase der auditiven Wahrnehmung durchstehen (EN × 5-Probe -20%) und durch das Ritual einen kurzen Blick in die Sphären Yog-Sothoths erhaschen (1W10 STA).
Grenze zu den Traumlanden: Durch die regelmäßige Durchführung des Rituals wird für die Wirkerin die Grenze zu den Traumlanden zunehmen dünner und leichter zu durchdringen.
Beschreibung: Die Ritualwirkerin begibt sich durch Meditation in einen achtsamen und ausgeglichenen Zustand. Dann beginnt sie mit der Rezitation des Mantras. Sobald der Kanal von Seiten der Wirkerin geöffnet ist, kann ihr Organismus als Membran für die Vi-Energie genutzt werden. Die Schwingungen des Vi werden dann von metallenen Scheiben oder Hörnern, den sogenannten Strings, aufgenommen und gespeichert. Die Menge an transferiertem Vi wird in den Strings erfasst und an die Systeme der Niederlassung übertragen. Hier erfolgt auf Basis spezifischer Muster eine Zuordnung zum Minder und über das FHTAGN-Netzwerk die Rückvergütung in Vi-Coins auf seinem Konto und in der App.
wingster, Volker Rattel, 2022
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