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Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!
Beschreibung
Der Ort El Mahjour (arabisch: إلمهجور, "Verlassener Ort") ist eine Oase auf der Arabischen Halbinsel, auf dem Gebiet des heutigen Königreichs Saudi-Arabien. Die Oase liegt im süd-östlichen Teil des Landes in der Wüste Rub al-Chali (arabisch الربع الخالي ar-Rubʿ al-Chali, "Leeres Viertel"), der größten Sandwüste der Erde, die sich über eine Fläche von 500.000 km² erstreckt. Die menschenleere Wüste ist größtenteils unerforscht, sie gehört zu den unzugänglichsten Gebieten der Erde. Nach den wenigen vorliegenden Beschreibungen ist das Gebiet, in welchem die Oase liegt, eine zwischen hohen Dünen liegende, flächig abgegrenzte geologische Depression, die weit unter dem Meeresspiegel liegt. Der Boden ist mit einer Mischung aus Salz und Sand bedeckt.
Das verlassene Dorf
Im Zentrum der Oase befanden sich ehemals mehrere Häuser und ein größeres Gebäude. Die wenigen erhaltenen Mauern sind größtenteils vom Sand und Salz abgetragen und verschüttet. Die Grundrisse passen in ihren Proportionen und Ausmaßen zu keiner bekannten auf der arabischen Halbinsel traditionell verwendeten Architektur. Eine Datierung war auch aus diesem Grund bisher unmöglich. Auch ist unklar, wann und wie die notwendigen Baustoffe in diesen abgelegenen Teil der Wüste transportiert wurden. Einer Expedition von Anderson und ein paar Jahre später durch Schult, Dreyer, et al. von der Miskatonic University, Arkham ist es zu verdanken, dass Beschreibungen der vier Gebäude rudimentär rekonstruiert werden konnten.
Gebäude a
Die Außenmauern lassen auf einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlänge von etwa vier Metern schließen. Vermutlich handelte es sich um ein Wohngebäude, es sind Überreste von Schlafstätten vorgefunden worden und auch zwei Feuerstellen konnten identifiziert werden.
Gebäude b
Ein kleines, rundes Gebäude mit einem Durchmesser von etwa zwei Metern. Möglicherweise diente es der Aufbewahrung von Nahrungsmitteln oder dem Unterstand von Tieren. Während Anderson 1923 noch diverse Knochenfunde ausgemacht haben will, so konnte die Nachfolgeexpedition von Schult und Dreyer keine derartigen Überreste nachweisen.
Gebäude c
Ein zu Gebäude a identischer Aufbau. Sowohl Anderson als auch Schult und Dreyer fanden hier schwere Steine und eine Vielzahl von Seilen und Tauen. Darüber hinaus konnten etliche Lederhäute, Fischblasen und Werkzeuge für deren Bearbeitung zum Vorschein gebracht werden. Dies wurde jedoch im Nachhinein in den offiziellen Reiseberichten als Missverständnis dargestellt. Die einheimischen Begleiter der Expedition hätten ausgesagt, dass es sich bei den Funden um ein damaliges Schmugglerversteck gehandelt hätte und nichts davon aus antiker Zeit stamme. Es wurden keine Exemplare davon mit zurück genommen. Weder bei Brandt noch bei Winkler ist von diesen Gegenständen die Rede.
Gebäude d
Gebäude d ist mit 5 x 7 Metern das größte Gebäude auf dem untersuchten Gebiet und hatte offenkundig eine Art religiösen Zweck. Es waren laut den Expeditionen der Miskatonic University verschiedene Darstellungen von Meerestieren und -pflanzen auf den Außenmauern zu sehen. Im Inneren gab es einen hohen, beinahe ovalen Raum, in dessen Mitte eine Vertiefung von 3 x 3 Metern eingelassen war. Anderson berichtete noch von verschiedenen Utensilien, wie Blumenvasen, Behältnisse für Flüssigkeiten, Gefäße mit duftenden Ölen. Er vermutete eine Art Bad oder vielleicht einen Ort für spezielle Heilmaßnahmen. Bereits bei dem Besuch von Schult und Dreyer fand sich keine Bestätigung mehr von den Objekten und auch die Studien von Winkler lassen vermuten, dass Gebäude d Opfer von Vandalismus und Schatzräubern geworden sein könnte.
Wasserlöcher
Zwischen den Ruinen des Dorfes finden sich mehrere Wasserlöcher in der Salzkruste der Tiefebene. Das kristallklare Wasser offenbart den Blick in verwundene Trichter und Gänge, die zu einem unterirdischen Höhlensystem zu gehören scheinen. Das Wasser selber ist extrem mit Salz und anderen Mineralien versetzt, sein Salzgehalt liegt bei nahezu 42 Prozent. Berichten zufolge (siehe u. a. Brandt und Winkler) weist das Wasser in den Löchern eine deutlich niedrigere Temperatur als die umgebende Luft auf, was ebenfalls auf die Verbindung zu einem unterirdischen Höhlensystem schließen lässt. Unter anderem durch den extremen Salzgehalt des Wassers war eine genaue Erforschung des unterhalb der Oase liegenden Systems bisher nicht möglich. Tauchen in dem Gebiet stellt besondere Anforderungen an Material und Mensch, so sind zum Beispiel enorme Mengen an Blei notwendig um als Taucher überhaupt in die Tiefen vordringen zu können.
Geschichte
Eine erste Erwähnung des Ortes findet sich in den frühen Schriften, die Ebn Khallikan für seine bedeutende Biografie zusammengetragen hat. Die Erwähnung bezieht sich auf das Ziel einer Reise um 239 n.H., fand jedoch nicht ihren Weg in die späteren Übersetzungen ins Türkische, Persische und Englische. Insbesondere das Fehlen jeglicher Alltagsgegenstände und Aufzeichnungen im Gebiet der ehemaligen Ansiedlung machen eine genaue Datierung bisher nicht möglich. Hanna Maria Winkler bezieht sich in Band IV ihrer Reihe Vergessene Orte auf einen durch sie eingesehenen Teil des Berichts einer in 2006 durchgeführten staatlichen Forschungsreise der "Saudi Geological Survey". Der Ort taucht dort ihrer Aussage nach mehrmals in einem langen, über weite Teile geschwärzten Abschnitt des vorläufigen Forschungsberichts auf. In der final veröffentlichten Version finden sich keine Aussagen zu El Mahjour.
Literatur
- Ebn Khallikan: Wafayāt al-aʿyān wa-anbāʾ abnāʾ az-zamān (Das Ableben bedeutender Persönlichkeiten und die Nachrichten über die Söhne der Zeit), 13. Jhd.
- Prof. Dr. William J. Anderson: The Search for Irem, Arkham 1923.
- Schult, Dreyer, et al.: Mapping of prehistoric dwellings in the southern hemisphere, Arkham 1926.
- Friedrich Brandt: Städte, Tempel und Gräber in den arabischen Wüsten, Berlin 1952.
- The Empty Quarter, Saudi Geological Survey, 2010.
- Hanna Maria Winkler: Vergessene Orte, Band IV: Die Arabische Welt, Flensburg 2018.