Leng Global Logistics Limited
Die Leng Global Logistics Gruppe ist ein Mischkonzern aus China mit Firmensitz in Hongkong.
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1892 auf Initiative von dem Kaufmann Sir William Masterson und dem Hongkonger Großreeder Sir Yue-Leng Lao unter dem Namen The Hongkong Masterson and Lao Trading Company, Limited gegründet. Geschäftsgegenstand waren der Betrieb von Warenhäusern und Werften im Hafen von Hongkong.
1903 beteiligte sich der in Rumänien lebende Geschäftsmann Edward Hutchinson an der Firma und übernahm kurze Zeit später die Mehrheitsanteile. Durch seinen Einfluss wurden die geschäftlichen Ziele neu ausgerichtet und das Unternehmen in den heutigen Namen Leng Global Logistics, Limited umbenannt.
Auch das Logo der Firma wurde zu diesem Zeitpunkt neu gestaltet und sticht durch seine prägnante Farb- und Formenwahl heraus. Es ziert insbesondere die Container sowie LKW, Flugzeuge und Schiffe der Firma und soll laut Pressesprecherin eine "schützende Botschaft für die stets wertvolle Fracht der Kunden" zum Ausdruck bringen. Bis heute hat sich an dem Design nichts verändert.
Beginnend ab dem Jahr 1907 expandierte die Firma ins amerikanische und europäische Ausland, baute internationale Transportkapazitäten auf und beteiligte sich an verschiedenen Immobilienprojekten.
Im Jahr 1928 verstarb William Masterson überraschend auf einer Geschäftsreise nach Peru. Die genauen Umstände sind nicht mehr rekonstruierbar; es heißt, dass das Flugzeug, mit dem Masterson und weiteres Firmenpersonal unterwegs waren, sei in den Anden abstürzte. Im selben Jahr zog sich Hutchinson aus dem aktiven Geschäftsbetrieb zurück und übergab die Leitung des Unternehmens in die Hände von Sir Yue-Leng Lao.
Leng Global Logistics heute
Mittlerweile deckt das Produktportfolio des Unternehmens deutlich mehr als nur reine Logistikdienstleistungen ab. Es betreibt Wohn- und Gewerbeimmobilien und verfügt bspw. im Hafen von Hongkong oder am Time Square über einige sehr profitable Investments. International tätige Personal- und Zeitarbeitsfirmen sind unter der Konzernmutter zusammengefasst und stellen die Basis für den früheren Kern des Unternehmens - den internationalen Waren- und Gütertransport - dar.
CEO ist seit dem Rückzug von Yue-Leng Lao sein Sohn aus zweiter Ehe namens Wei-Leng Lao. Er trat den Posten im Jahr 1984 an. Bereits seit vielen Jahren zuvor gab es quasi keine öffentlichen Auftritte der Laos mehr und es existieren nahezu keine Fotos, Video- oder Tonaufnahmen.
Die angebotenen Dienstleistungen verstehen sich laut Firma vor allem als ein Service für Kunden, die einen "bedingungslos sicheren Weg ihrer Waren von A nach B" suchen und die dabei auf ein "Transport- und Liefernetz aus einer Hand" zurückgreifen möchten. CEO Lao wird mit den Worten zitiert: "Ich bürge persönlich dafür, dass bei jeder Lieferung alles in unserer Macht stehende getan wird, damit ihre Ware, ihr Besitz, ihr Schatz in allen Zeiten ihr Ziel erreicht. Dies spornt mich an und bestimmt mein tägliches Handeln, so wie es meinem Vater bereits ein Ideal und Leitbild war."
Kontroverse
Das Unternehmen war in zahlreiche Skandale verwickelt, die im Zusammenhang mit dem Transport von verbotenen Gütern stehen. So wurde bspw. im Jahr 1927 aufgedeckt, dass mehrfach antike Kulturgüter aus verschiedenen Teilen der Welt unter höchst fragwürdigen Bedingungen in Besitz gebracht und nach Europa verschifft wurden. Dort verliert sich bei vielen dieser Gegenstände die Spur; man vermutet jedoch Osteuropa als Ziel, allerdings gab es nie konkrete Beweise dafür.
1948 waren etliche Schiffe der Leng Global Logistics für eine fast fünf Tage dauernde Behinderung der Schiffsrouten vor der nördlichen Ostküste der Vereinigten Staaten verantwortlich. Angeblich waren gestörte Funkgeräte und unklare Anweisungen der Grund dafür. In der Folge wurde ein aus New England kommender Frachter unter peruanischer Flagge gerammt, der daraufhin sank. Laut Firmensprecher konnte die Besatzung und auch Teile der Ladung gerettet werden.
Der wohl gravierendste Fall trug sich 2001 zu, als mehrere LKW von Tochterfirmen in Zentralasien verunglückten. Leng Global Logistic sprach dabei von Anschlägen subversiver Elemente mit bandenähnlicher Struktur, verschiedene Augenzeugen wollen allerdings eher Wetterphänomene bzw. Naturereignisse wie starke Blitze und Unwetter ausgemacht haben. Im Ergebnis gingen in einem Zeitraum von drei Wochen insgesamt ein Dutzend LKW in Flammen auf. Die Firma entsandte jedes Mal eine eigene Taskforce aus der Environmental and Health Sustainability Abteilung der Konzernzentrale. Das Gebiet rund um die verunglückten LKW wurde weiträumig abgesperrt, was wiederum etliche weitere Fragestellungen aufwarf.
Durch anscheinend gute Kontakte zu den örtlichen Behörden konnten diese Vorfälle jedoch relativ schnell und diskret aus der Welt geschafft werden. Erst viele Monate später fanden einige Nichtregierungsorganisationen Hinweise auf starke Verunreinigungen im Boden. Es wurden verschiedene radioaktive Isotope und insbesondere eine hohe Menge an organischem Material identifiziert. Eine genaue Analyse wurde zwar in Auftrag gegeben, jedoch niemals veröffentlicht. Die betreffende NGOs berichteten von massiven Druck auf die mit der Angelegenheit befassten Mitarbeitenden.