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Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!
Grundsteinlegung und Fertigstellung
Als der Große Krieg am 11. November 1918 mit der Unterzeichnung des Waffenstillstands ein Ende fand, war die Zukunft des Deutschen Reichs ungewiss. Die Menschen waren auf sich allein gestellt, und Soldat*innen kehrten schwer vom Krieg gezeichnet in ihre Heimat zurück. Schwere Zeiten kamen auf das Deutsche Reich zu, und das Leben wurde von Tag zu Tag härter, und die Verzweiflung der Menschen wuchs.
Doch der Orden der göttlichen Auferstehung sah in diesen dunklen Zeiten durchaus etwas Gutes, denn man witterte eine noch nie dagewesene Chance: der Orden ging davon aus, dass eine Vielzahl an Menschen in ihrer Verzweiflung bereit wären, große Opfer zu erbringen; mussten doch die hungrigen Mäuler ihrer Familien irgendwie ernährt werden. Und eines dieser möglichen Opfer war der eigene Körper, der für das Ritual zum Übergang des Geistes benötigt wurde.
Offiziell griff der Orden der göttlichen Auferstehung den Hilfebedürftigen unter die Arme und machte sich für diese stark. Ein Zentrum sollte errichtet werden, in dem all die Hilfebedürftigen Platz finden sollten. Eigens dafür erwarb der Orden der göttlichen Auferstehung eine kleine Flussinsel und beauftragte wenig später ein Architekturbüro. Dieses schlug ein Herrenhaus im Heimatschutzstil vor. Die Pläne fanden sofort Zustimmung, und so begann bereits 1920 die Grundsteinlegung. 1925 kamen die Bauarbeiten zu einem erfolgreichen Abschluss. Das Herrenhaus wurde anschließend eingerichtet und nahm bereits ein paar Wochen später den Betrieb auf.
Bild von Ann-Marie Rechter. Product Identity under the terms of the Open Game License Version 1.0a, Section 1(e).
Sinn und Zweck der Begegnungsstätte der göttlichen Auferstehung
Mit Eröffnung wurden vorrangig ältere Menschen, vom Krieg versehrte Personen sowie Kinder und Jugendliche in der Begegnungsstätte der göttlichen Auferstehung versorgt, bekamen ein Bett in den ungewohnt üppig ausgestatteten Unterkünften zugeteilt und hatten dadurch ein Dach über dem Kopf. Bedürftige, die einen der begehrten Plätze bekamen, mangelte es wahrlich an nichts, und das Personal war engagiert und stand rund um die Uhr zur Verfügung. Die Begegnungsstätte der göttlichen Auferstehung erlangte so schnell einen guten Ruf.
Der Orden der göttlichen Auferstehung hatte es seit Anbeginn auf die jüngeren Menschen abgesehen. Diese standen in der Blütezeit ihres Lebens, und ihre Körper waren daher ideal, um als Medium für das Ritual zum Übergang des Geistes zu dienen. Um Verdacht zu zerstreuen, wurden Neuankömmlinge zunächst von den bestehenden Bewohner*innen getrennt, bis geeignete Kandidat*innen für das Ritual zum Übergang des Geistes identifiziert werden konnten. Damit fuhr die Begegnungsstätte der göttlichen Auferstehung eine erfolgreiche Strategie: So fiel es nicht auf, wenn ein Neuankömmling plötzlich spurlos verschwunden war.
In der Zeit des Nationalsozialismus hatte die Begegnungsstätte der göttlichen Auferstehung ihre Hochzeit. Mit der zusätzlichen Aufnahme schwer erziehbarer Jugendlicher wurde das Betreuungsfeld gar noch erweitert, und dem Orden der göttlichen Auferstehung standen dadurch noch mehr junge Körper, die für das Ritual zum Übergang des Geistes infrage kamen, zur Verfügung. Gleichzeitig biederte sich die Führung der Begegnungsstätte der göttlichen Auferstehung den Nationalsozialist*innen an und erhielt für ihr „Engagement“ viel Anerkennung. In dieser Zeit war W.A. Retzlaff ein führender Arzt in der Begegnungsstätte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs
Als am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg endete, hätte niemand geglaubt, dass die Begegnungsstätte der göttlichen Auferstehung ihren Betrieb weiter aufrecht erhalten könnte. Doch klugen Köpfen des Ordens der göttlichen Auferstehung war es gelungen, die Alliierten von der Wichtigkeit der Einrichtung zu überzeugen, und so konnte diese munter weiter betrieben werden. In der jungen Bundesrepublik erhielt die Begegnungsstätte der göttlichen Auferstehung sogar finanzielle Unterstützung, und der Einsatz für Hilfebedürftige wurde entsprechend gewürdigt.
Ende der 1990er-Jahre verlor die Einrichtung immer weiter an Bedeutung. 2006 wurden wichtige Fördergelder gestrichen, und die Auslastung der Begegnungsstätte der göttlichen Auferstehung lag weit hinter den Erwartungen. Dennoch hielt der Orden der göttlichen Auferstehung den Betrieb zunächst aufrecht, dieser wurde aber von Jahr zu Jahr immer weiter zurückgefahren, sodass ein Großteil der Stockwerke leer stand.
Einbruch von Obdachlosen
Am 25. März 2012 verschafften sich mehrere Obdachlose unbemerkt Zugang zu den leer stehenden Stockwerken und durchsuchten das gesamte Herrenhaus nach Verwertbarem. Sicherheitskräfte machten die Unbefugten dank der Spürnasen von Hunden rasch ausfindig. Als ein Anruf bei der örtlichen Polizeidienststelle erfolgte und diese anrückte, waren die Obdachlosen nicht mehr am Leben, und ihre Körper befanden sich in einem Zustand, der den menschlichen Verstand an den Rand des Wahnsinns treiben könnte, wenn dieser genauer beschrieben werden soll.
Eine neue Ära
Im Frühjahr 2020 kam auf die Begegnungsstätte der göttlichen Auferstehung völlig unerwartet eine neue Herausforderung zu. Die COVID19-Pandemie hielt die gesamte Welt fest im Griff und in dem Gebäude wurden die leerstehenden Stockwerke für die Betreuung von COVID-Patient*innen umgerüstet.
Eckdaten
Baujahr: 1920
Bauherrschaft: Orden der göttlichen Auferstehung
Baustil: Heimatschutzstil
Stockwerke: 1 Keller, 4 Stockwerke, 1 Dachboden
Zeitstrahl
Bild von Ann-Marie Rechter. Product Identity under the terms of the Open Game License Version 1.0a, Section 1(e).
Mirco Sadrinna, 2022