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Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!
Die Kulte der Gnos'shos sind seit etwas mehr als 1.000 Jahren Reisende in den Traumlanden und Kopfgeldjäger gleichermaßen. Sie huldigen der Großen Alten Gnos'shos, welche die Materie der Traumlande aus den Geschichten der Wachen Welt spinnt. Die Vorläufer dieser Kulte sind weit älter und nutzen schon seit der Zeit der Babylonier Gnos'shos Zofen, um ihre Träume wahr werden zu lassen. Als Kopfgeldjäger sammeln sie Haut, um der körperlosen Alten in der Wachen Welt ein Gewand zu bieten.
Wegbereiter der heutigen Kulte war Vojtěch Hodiškova, der seine angebliche Epiphanie 973 n. Chr. in seinem Manuskript Planiny Plejád snů (dt.: Die Ebenen der Träumenden Siebengestirne) festhielt und an seine Anhänger weitergab.
HumDis - Human Dislocation
HumDis (kurz für human dislocation; dt.: menschliche Entwurzelung) ist eine zeitgenössische Ausprägung des Kultes der Gnos'shos. Während sich der Kult die Jahrhunderte alten Traditionen zu Grunde legt und nach wie vor in Ehren hält, zeigt er sich dennoch modern und tritt als Stiftung zur Förderung der Künste und der archäologischen Wissenschaften auf. Die Motivation des Kultes ist seit jeher dieselbe: Die Beschaffung menschlicher Haut, um ein Gewand für Gnos'shos zu schaffen, welches die Große Alte in der Wachen Welt zu kleiden vermag und ihr die Geschichten tausender Menschen zum Geschenk macht. Traditionell fanden Enthäutungen zu den vier Sonnenfesten statt; die Auswahl der Opfer wurde an der Sichtbarkeit der Plejaden (Siebengestirn) angelehnt (siehe Tabelle unten). Seit dem späten 19. Jhd. bietet der Kult Auftragsmorde und Attentate an, die er, mit Hilfe gebundener Zofen, tarnt und verschleiert.
Der Kult besitzt weltweit Immobilien, hauptsächlich Lagerhäuser oder alte Industriestätten, um geförderten Kunstschaffenden Ateliers und den erbeuteten archäologischen Schätzen Stauraum zu bieten und das gigantische Gewand aus menschlicher Haut zu erweitern. Bis 1870 hatte der Kult, mit vier Enthäutungen pro Jahr, bereits die Haut von 3.480 Menschen gesammelt, bis heute hat sich diese Zahl mit 12.730 mehr als verdreifacht. Die knapp 22.000 m² Haut befinden sich unter dem größten Ankauf des Kultes, dem U-Boot Bunker Valentin nahe Bremen, der öffentlich als Denkmal zugänglich ist und auch für Aufführungen und Ausstellungen mit geschichtlichem Bezug genutzt wird.
Unter den geförderten Künstlerinnen und Künstlern werden Wettbewerbe abgehalten und Preise an jene verliehen, die die höchsten Fähigkeiten zum Träumen aufweisen. Sie werden vom Kult angeheuert und in die tieferen Wahrheiten eingeführt. Für die meisten Kunstschaffenden ist die Aussicht darauf, nach Belieben kreativ werden zu können, ein unwiderstehliches Angebot.
Die Kultmitglieder tragen traditionell goldene Masken und schwarze Kapuzenmäntel; Symbole für die leuchtende Gnos'shos in der Leere der Ebenen der träumenden Siebengestirne.
Plejaden
Struktur und Merkmale des Kultes
Der Kult hat sich über die Jahrhunderte wenig verändert. Stets agiert er mehr oder weniger in die Gesellschaft eingebunden und wird von einer Person angeführt, die nach dem Ableben der vorangegangen Anführerin nun vom „Geist von Vojtěch Hodiškova“ beseelt ist. Dieser Anführerin obliegt die Ehre, das Gewandes der Gnos'shos zu erweitern und zu gegebenem Zeitpunkt zu entscheiden, dass es nun fertiggestellt ist und Gnos'shos vom Kult in unsere Welt geholt werden kann. Die meisten Gewandschneiderinnen verstarben, weil sie den Zeitpunkt der Fertigstellung falsch eingeschätzt hatten und bei dem Versuch Gnos'shos zu rufen von einer Zofe absorbiert wurden, um als Geschichte in den Traumlanden zu enden.
Heutzutage hat die hohe Menge an Haut auch eine höhere Zahl an Gewandschneiderinnen zur Folge, die jedoch noch immer von einer Anführerin angeleitet werden. So befinden sich fast ununterbrochen gut ein halbes Dutzend Schneiderinnen unter den Hallen des U-Boot Bunkers Valentin und schneidern an den unüberschaubaren Windungen von Gnos'shos' Gewand, fügen Verzierungen an und sticken Wülste in die ungegerbte Haut.
Neben Gewandschneiderinnen sind Seherinnen die nächst wichtigen Mitglieder. Sie sind zumeist von großer Entschlossenheit (EN) und starke Träumerinnen. Um eine Seherin zu werden muss sich ein Mitglied bei lebendigem Leibe eine Zofe in ihren Körper binden lassen und diese permanent in Schach halten. Um auch der Seherin Schlaf zu ermöglichen wechseln sich in der Nacht mehrere Sänger ab um mit modulierten Frequenzgesängen die Seherin zu unterstützen. Heutzutage sind auch Aufnahmen von Frequenzgesängen oder gar aus reinen Sinuswellen bestehende Audiodatein gängig. Es gehört zur Tradition und zum guten Ton des Kultes, eine Seherin mit einem kurzen Frequenzgesang zu begrüßen, bis sich auf deren Gesicht ein Ausdruck der Entspannung zeigt.
Geschichtlicher Hintergrund
Ihre Ursprünge begründen die Kulte der Gnos’shos im Leben von Vojtěch Hodiškova und den von ihm verfassten Aufzeichnungen aus der zweiten Hälfte des zehnten Jahrhunderts. Sein Werk Die Ebenen der Träumenden Siebengestirne verankert die Plejaden als Anbetungsobjekt in allen bekannten Kulten. So werden auch einige deutlich älteren Mythen und Relikte Kulten der Gnos'shos zugeordnet:
- Bereits in der Steinzeit wurden Rundgrabenanlagen auf den Aufgang der Sternengruppe der Plejaden am Horizont ausgerichtet. Die Menschen beteten zu den aufgehenden Sternen und brachten ihnen Opfer dar, baten damit um gute Träume ohne Dämonen. Von den Anhängern Gnos’shos werden die Plejaden als deren Heimat, die Ebenen der träumenden Siebengestirne bezeichnet.
- Auf der aus der Bronzezeit stammenden Himmelsscheibe von Nebra sind die Plejaden ebenfalls dargestellt. Nach Meinung der Mitglieder des Kults haben die Erschaffer der Scheibe sogar selbst die Ebenen betreten und zeitweise eine Zofe in der Scheibe gebunden.
- Die Šebettu („die Sieben“), Dämonen der babylonischen Mythologie, werden von den Anhängern Gnos’shos ebenfalls stark mit ihrer Göttin in Verbindung gebracht. Die pestbringenden Söhne des Gottes Anu können mit ihren Leibern den Mond umschlingen und ihn verdunkeln. Bei Mondfinsternis (genau wie bei Neumond) ist der Einfluss von Gnos’shos nach Meinung ihrer Anhänger besonders stark.
- Aus griechischer Zeit findet man Hinweise auf Gnos'shos in Tempeln der Hekate, Göttin der Magie und Verwandlung, der Nekromantie, der Schwelle zur Unterwelt und Orakelgottheit, die Macht und Reichtum versprach. In den selten erbauten und oftmals verborgenen Tempeln sind etwa 50 cm große, kugelrunde Vertiefungen in heptaedrischen Altären zu finden, deren Bedeutung bis heute unbekannt ist und deren Ränder mit der griechischen Inschriften Hüterin der Gnos'shos verziert sind.
- Ebenso sind in Tempeln der germanischen Göttin Hel ganz ähnliche Inschriften in altem Fhutark zu finden: Hel, Bewahrerin der Gnos'shos. Wie die griechische Hekate steht auch Hel für den Übergang in eine andere Welt.
- Aus dieser Zeit stammen auch sieben konisch spitz zulaufende, mit feinem Gold überzogene und punzierte Kegel. Ihre Lage bildet, verteilt auf Deutschland, Frankreich, Spanien und Irland die Plejaden nach. Einer der Kegel findet sich in der Nähe von Nürnberg, im Schwarzacher Moor.
Leitfigur Vojtěch Hodiškova
Der Ursprung der zeitgenössischen Kulte der Gnos’shos geht auf Vojtěch Hodiškova zurück, dessen Hinrichtung, sowie deren seltsamen Umstände, die im Jahr 973 n. Chr. in den Kirchenbüchern des Bistums Prag dokumentiert wurden. Er hat als erster Mensch seinen Besuch in den Ebenen der Träumenden Siebengestirne und den Anblick Gnos'shos' schriftlich festgehalten.
Vojtěch war geweihter, römisch-katholischer Priester und davon überzeugt, bereits seit vielen Jahrhunderten auf der Erde zu wandeln. Zeitlebens predigte er so auch die Geschichte seiner eigenen Epiphanie im Jahre 28 n. Chr. zu einer stetig wachsenden Gemeinde, die er schließlich in der Schrift Planiny Plejád snů (tschechisch für: Die Ebenen der träumenden Siebengestirne) niederschrieb. Sein Werk gelangte jedoch schnell in die Hände der Kirche, der Prozess war kurz, die Gotteslästerung für die Verantwortlichen offensichtlich. Seine Handschrift und er wurden den Flammen übergeben. Am nächsten Morgen waren die verkohlten Überreste seiner Körpers vom Scheiterhaufen verschwunden; sein Tod ist in den Kirchenbüchern von sieben Zeugen der Verbrennung verbrieft.
Die Anhänger des Kults der Gnos’shos glauben an die Wiederauferstehung Vojtěchs aus den Flammen nach seiner Hinrichtung im Jahr 973. Sie gehen sogar so weit zu behaupten, dass er kurze Zeit darauf als Adalbert von Prag (Taufname Vojtěch) zum zweiten Bischof von Prag ernannt wurde. Auch aus dieser Position heraus soll er seine Anhängerschaft erweitert und die Kirche seiner Zeit mit dem Glauben an die Große Alte Gnos’shos unterwandert haben. Sein Leben als Adalbert von Prag beendete er angeblich während der Missionierung der Prußen im Jahr 997. Sein Originalwerk soll in den Besitz von Bertha von Sulzbach (Gemahlin des byzantinischen Kaisers Manuel I. Komnenos; † 1160 n. Chr.) gelangt sein und in mit ihr im Pantokratorkloster in Konstantinopel (heute Zeyrek-Moschee in Istanbul) beigesetzt worden sein.
Vojtěchs Lehren wurden über die Jahrhunderte von seinen Anhänger über Europa verbreitet, wobei sich immer wieder Menschen fanden, die sich unter der Behauptung seine Reinkarnation zu sein zum Anführer kleinerer und größerer Gruppen aufschwangen, um den Kult zu vergrößern und ihm zu Macht zu verhelfen.
Im zweiten Teil finden sich Ergänzungen zum Mythoswerk Planiny Plejád snů, zu den Ritualen des Kults und zum Hilfsmittel Ibrotin!
Emanuel Wendler, 2023