Die große alte gnos'shos
Gnos'shos ist eine Große Alte und, wenn man in diesen Kategorien denken möchte, eine nahe Verwandte Azathoths; oder mehr sein Spiegel in den Traumlanden. Zwar besitzt sie eine physische Manifestation in unserer Realität, doch träumt ihr Geist stets neue Welten, spinnt Fäden zwischen Existenzen und sendet Frequenzen durch die Weiten des Alls, die von jenen empfangen werden, deren Empfänger die korrekten Geometrien aufweisen. Gnos'shos ist der Gegensatz, das umgekehrte Selbst, die Unmöglichkeit des Daseins, die Existenz jenseits von Materie.
Die Gehirne von Menschen sind durchaus in der Lage, die Frequenzen Gnos'shos zu empfangen, und können durch Meditation oder halluzinogene Drogen geschult werden; doch auch physische Veränderungen wie Tumore oder die Alzheimer'sche Krankheit lassen solcherlei Strukturen entstehen, die Gnos'shos Einfluss in uns stärken. Von ihrer Beeinflussung hervorgerufene Effekte sind freiwillige und unfreiwillige Reisen in die Traumlande, Visionen ihrer interstellaren Heimat – den weiten Ebenen der träumenden Siebengestirne – oder gar die spontane Erfüllung von Träumen und Wünschen.
Optisch macht sich die Präsenz der von ihr gesendeten Frequenzen teilweise als Aurora Borealis bemerkbar, wenn diese die Sonne passieren. Gehäuftes Auftreten des Einflusses Gnos'shos sind bei Zeugen dieser Erscheinung zu beobachten.
Die Ebenen der träumenden Siebengestirne: Die Ebene sind die Heimat Gnos'shos in unserer Realität. Jene, die behaupten, die Ebenen betreten zu haben, berichten von geistfüllenden, mehrdimensionalen Farben, wabernden und wogenden Meeren schwarzgrauer Euphorie und weiten, zyklopischen Landschaften ohne Richtung, Dimension oder Grenze, die sich, in stetigem Wandel, auftürmen und auseinanderreisen, schmelzen und wieder zusammenfügen, sich übereinander schichten und sich vermengen.
Inmitten dieser Ebenen und um diese herum, sowie zwischen ihren endlosen Lagen, liegt die starr verankerte, körperlose Gestalt Gnos'shos auf ihrem Thron: träumend und über ihr Reich wachend, umsorgt von ihren sieben, in grellem, bläulichem, pulsierendem Licht erstrahlenden Zofen, die in zeitlosen Bahnen um sie kreisen.
Nur wenige haben sich bis hierhin vorgewagt, und nur von einer einzigen Quelle sind diese Beschreibungen bekannt: Planiny Plejád snů (tschechisch für: Die Ebenen der träumenden Siebengestirne), geschrieben 973 n.Ch. von Vojtěch Hodiškova.
Unnatürliche Erkenntnis (+1W100): Eine Begegnung mit diesem Wesen erhöht das Unnatürliche Wissen des Charakters zwangsläufig um +1W100 Punkte. Der Charakter verliert dann gleichzeitig Stabilitätspunkte in gleicher Höhe und erleidet die üblichen Konsequenzen. Gegen diese Eigenschaft schützt keine Stabilitätsprobe. Die Unnatürliche Erkenntnis tritt direkt nach der regulären Stabilitätsprobe und unabhängig von deren Ergebnis ein. Eine direkte Begegnung mit Gnos'shos führt sowohl zu tiefgreifenden Erkenntnissen über die Wahrheiten unseres Geistes als auch zu unausweichlichem Wahnsinn.
Stabilitätsverlust: 1W10/1W100 (siehe auch Unnatürliche Erkenntnis).
Gnos'shos Zofen
Sieben bläulich leuchtende, pulsierende, sonnengleiche Zofen umkreisen Gnos'shos nicht existenten, weltengebärenden Leib. Sie versorgen und hegen die Große Alte, soufflieren ihr Geschichten, sind Empfänger für die Frequenzen des Kosmos. Johannes Tzetzes von Epicharmos kam mit seiner Beschreibung der sieben Musen Neilo, Tritone, Asopo, Heptapora, Achelois, Tipoplo und Rhodia schon sehr nahe an die Zofen heran. Ohne es zu ahnen, muss er die Ebenen betreten haben. Vojtěch Hodiškova gab ihnen die Namen Alcyone, Asterope, Elektra, Kelaino, Maia, Merope und Taygete, nach den sieben Plejaden der griechischen Mythologie. Sollte dieser Analogie ein Wahrheitsgehalt hinterlegt sein, so verfügen die Zofen über eine zweite Gestalt, die sie innehatten, bevor sie zum Siebengestirn wurden.
Tatsächlich können die Manifestationen der Zofen fernab der Ebenen nahezu jegliche Form annehmen, die Gnos'shos erträumen kann. Eines jedoch haben alle Ausprägungen gemein: An irgendeiner Stelle ihres Körpers befindet sich eine fahl bläulich schimmernde, nebelige Kugel, in deren Innerem eine schwarze Leere herumirrt.
So können die Zofen dann auch oft gesehen werden; eine Form, die ihrem eigentlichen Selbst sehr ähnlich ist: Sie erscheinen als kreisrunde, unterschiedlich gefärbte Kugeln aus fahlem, blindem Licht unterschiedlichster Größe. Eine zweite, im nebeligen Inneren herumirrende Sphäre der Leere lässt sie ab und an wie gigantische Augen wirken, um nur kurz darauf einen Blick zu fernen Zeiten und Orten oder Dimensionen zu gewähren .
Dies ist stets die erste Form, die eine Zofe außerhalb der Ebenen annimmt. Aus ihr heraus wächst sie, formt Gliedmaßen oder nicht-euklidische Körper aus, ändert ihre Temperatur, Konsistenz und Farbe. Stabil ist eine Zofe nur in ihrer sphärischen Variante; alle anderen Formen verschmieren und wabern wie sich ständig wandelnde Träume, denn das sind die Zofen in der Wachen Welt: Ausstülpungen der Traumlande. Aus diesem Grund kann es passieren, dass sich in der Nähe einer Zofe die Träume der Menschen verwirklichen.
Das nebelige Innere ist in ständig waberndem Wandel begriffen und pulsiert im Einklang mit der Zofen. Dieses Pulsieren ist es, dass die Anwesenheit der Zofen hörbar macht – je nach Frequenz in höheren oder tieferen Tönen und verschiedensten Lautstärken. Es ist ihr Orientierungsorgan in der materiellen Welt, Kommunikationsmöglichkeit und Waffe zugleich. Mit diesem Pulsieren tasten sie ihre Umgebung ab und ahmen Stimmen und Geräusche nach. Neue Trauminhalte für Gnos'shos finden sie in den Erinnerungen anderer Wesen, in den Erlebnissen ihrer Zellen, in den quantenmechanischen Schwingungen ihrer Moleküle, in den Erfahrungen ihrer Blutlinien. Die meisten Wesen überleben eine solche Entnahme von Informationen nicht; oder wenn, dann bleibt etwas von den Zofen in ihnen zurück.
Die schwarzen, im Inneren der Kugeln herumirrenden Sphären sind Fragmente von Gnos'shos, beschützt von den Zofen. Menschen waren im laufe der Geschichte dazu fähig, die Zofen zusammen mit den Fragmenten zu versiegeln und sie als Artefakte zu bewahren. Hin und wieder lässt Gnos'shos es zu, dass Menschen mit diesen Artefakten ein Traum erfüllt wird. Wahrsagerinnen modellierten also mehr die Zukunft der Menschen, als dass sie eine schon vorher bekannte Zukunft sahen. Andere solche Artefakte waren als Augen in Götzen eingearbeitet und gewährten ihren Anbetern Wünsche.
Gnos'shos Zofen gelangen entweder auf unsere Welt, während sie Geschichten und Inspirationen für die träumende Große Alte suchen, oder weil tatsächlich ein Wesen der Erde Kontakt zu ihnen aufnimmt oder sie direkt herbeiruft (Aklo Sabaoth oder Rufe Wesen). Die bloße Kontaktaufnahme kann das Interesse der Großen Alten an unserer Welt wecken und sie dazu bewegen, eine ihrer Zofen auf die Erde zu schicken.
Es wird berichtet, dass Zofen ohne Absicht von Menschen kontaktiert und auf die Erde gerufen wurden, als besonders sensible oder energische Menschen halb im Wahn einen Wunsch tätigten, z.B. um den Tod eines geliebten Menschen rückgängig zu machen, oder meinten, in einer anderen Person ihre Muse gefunden zu haben, und dass Gnos'shos aus purer Neugierde an der Geschichte eine ihrer Zofen in den Körper dieses Menschen beorderte. Es sollen auch schon besonders begehrte Schmuckstücke mit Menschen (und Zofen) verschmolzen sein.
Grundform
blinde Sphären lichtlosen Schimmerns - Ausstülpungen der Traumlande
ST 6 KO 9 GE 11 IN 23 EN 25
TP 8 WP 25
Größenkategorie: klein - etwa 50 cm große Sphären bei Zimmertemperatur
Panzerung: keine
Angriffe:
- Druck-Puls 60 %, Schaden 1W4-1 TP, Reichweite 3 m
Die schwarze Leere im Inneren der Zofe dehnt sich ruckartig aus, und ein lauter, tiefer Basston erklingt. Ein Druckwelle breitet sich von der Zofe in alle Richtungen aus und stößt alles in einem Radius von 3 m um die Zofe Befindliche von ihr weg (bis 120 kg). Der Druck reicht aus, um bei einem Menschen in 1 m Abstand Verletzungen an inneren Organen zu verursachen oder eine Holztüre aus ihren Angeln zu reißen.
- Hochfrequenzton 40 %, EN×5 Probe, um handlungsfähig zu bleiben, sonst Betäubt und 1W3 TP Schaden, betrifft alle Wesen in bis zu 5 m Entfernung.
- Informationen extrahieren 40 % in der Grundform; 10 % – 40 % in anderen Gestalten (je nach Größe der Sphäre).
Die Zofe verschmilzt mit dem anvisierten Wesen und extrahiert Trauminspirationen für Gnos'shos. Dabei zersetzt sie Gewebe und spaltet Moleküle auf, was beträchtliche Deformationen und Mutationen mit sich bringen kann, wenn das betreffende Wesen den Eingriff überlebt. Hat das betreffende Wesen überlebt, bleibt etwas von der Zofe in ihm zurück.
Die Zofe kann den Körper bereits toter Lebewesen übernehmen, bei lebenden Zielen KO×5-Probe des Ziels:- Kritischer Erfolg: Angriff wird abgewehrt
- Erfolg: 1W8 TP Schaden
- Misserfolg: 1W12 TP Schaden
- Patzer: 20 T% Schaden, und die Zofe übernimmt die Kontrolle über den Körper des Wesens, sollte dieses sterben.
Fertigkeiten: Athletik 40 %, Fliegen 60 % („Schweben“), Unnatürliches Wissen 95 %, Traumlandwissen 95 %, Träumen 45 %.
Schweben: Die Sphären können ohne Probleme bis zu einer Höhe von 3 m über dem Boden schweben, tun dies jedoch nicht ständig.
Traumrealität: Die Sphären können unsere Realität nahezu beliebig beeinflussen, indem sie träumen. Diese Fertigkeit wird nach den Regeln für Träumen abgehandelt, die WP Kosten werden halbiert. Die Zofe erhält einen Malus (-10 %), wenn sie nicht ihre Grundform innehat.
In unmittelbarer Nähe einer Zofe erfüllen sich ungewollt manche Träume, Wünsche und Vorstellungen anderer Wesen. Führt ein Charakter eine Probe aus und fällt das Ergebnis unter dessen Träumen Wert, so gelingt die Handlung ohne sein Zutun, doch es kostet ihn WP - und wer weiß schon was noch.
Gestaltwandler (Kosten 1W12 WP): Das Wesen kann das Aussehen von Objekten und anderen Lebewesen nachahmen, um sich zu tarnen; wobei die Größe der Sphäre schwindet, wenn die Zofe sich einen Körper wachsen lässt. Wird der Körper so groß, dass die Sphäre verschwinden würde, so kehrt die Zofe in die Ebenen zurück, und ihr Körper zerfließt in blassem, blindem Leuchten, dass nur als schwacher Glanz auf Oberflächen zurückbleibt.
Die Gestaltwandlung ist nicht stabil und nach 1W10 Minuten fällt die Zofe in ihre Grundform zurück.
Die Wesen, zu denen sich eine Zofe wandelt, können komplett andere Statuswerte und Fertigkeiten aufweisen als die Zofe selbst.
Temperaturkontrolle (Kosten 1 WP/Schritt): Die Zofen können ihre Temperatur nach Belieben ändern; dabei ändern sie auch ihre Farbe und Größe. Sie benötigen die obigen Kosten, um die Temperatur und ihre Größe rasant zu ändern, und 1 WP, um beides für 5 Sekunden zu halten; ansonsten kühlen sie in Bruchteilen von Sekunden wieder auf Umgebungstemperatur ab und kehren zu Ihrer Ausgangsgröße zurück (etwa 50 cm bei 30 °C). Es gibt keine theoretischen Grenzen für die Temperaturzunahme, jedoch sind die Zofen durch ihre WP begrenzt. Pro Temperatur- und Größenschritt benötigt die Zofe 1 WP; dabei ändert sich die Temperatur um bis zu 100 °C und die Größe um bis zu 10 cm. Eine Erwärmung geht mit Wachstum einher.
Unnatürliche Materie: Wesen, die aus unnatürlicher Materie bestehen, erleiden durch erfolgreiche Angriffe maximal 1 TP Schaden. Sofern der Angriff über einen Tödlichkeitswert verfügt, scheitert der Wurf auf Tödlichkeit automatisch, und die TP werden um den kleineren der beiden Würfel reduziert. Diese Eigenschaft sollte nicht mit den Eigenschaften Panzerung, Massiv oder Widerstand gegen Schadensart kombiniert werden, da ein Wesen aus unnatürlicher Materie grundlegend anders auf Schaden reagiert.
Die schwarze Leere im Inneren einer Zofe stellt einen Schwachpunkt dar, an dem die Zofe regulären Schaden nimmt.
Stabilitätsverlust: 1/1W6 – gewandelte Formen können aber grotesker ausfallen; maximaler Verlust: 1W4/1W10
Konservierte Zofen
Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben es Einige geschafft, die Grundform einer Zofe auf der Erde festzuhalten. Dazu bestehen zwei Möglichkeiten, wobei erstere auf einer babylonischen Tontafel in akkadischer Keilschrift festgehalten wurde. Es handelt sich dabei um ein Ritual (siehe unten), das auf eine geschwächte Zofe anwendbar ist. Diese Tafeln wurden von Nebukadnezar II. nach Jerusalem gebracht und verschwanden dort mit dem Sieg der Perser über die Babylonier (~540 v.Ch.). Vermutlich wurde die Tafel im zweiten Tempel Salomons vergraben, als den Juden durch die Kyros-Edikte (Kyros II.) die Neuerrichtung erlaubt wurde.
Erstaunlicherweise tauchen Erzählungen und ähnliche Schriften sowie konservierte Zofen in nahezu allen frühen Hochkulturen auf und verschwinden dann wieder; oftmals nach Machtwechseln oder großen Kriegen, die zum Untergang der Kultur führen.
Die zweite Möglichkeit ist es, die Manifestation einer Zofe von den Ebenen abzuschneiden. Dies ist im Lauf der Weltgeschichte durch Unfälle geschehen, als Zofen unter Trümmern begraben oder in Höhlen eingeschlossen wurden. Die Zofen verlieren dann den Kontakt zu den Ebenen und zu ihren eigentlichen Körpern und damit auch die Fähigkeit zur Traumrealität. Zudem regenerieren ihre WP nur noch um 1 WP in 10 Jahren, wodurch ihre Fähigkeit, den Felsen einzuschmelzen, extrem verlangsamt wird. Zofen können also in dicken Schichten aus Stein, Metall und Beton eingeschlossen werden. Auch große Mengen Wasser oder Glas schränken die Zofen ein, jedoch weniger stark (~50 % im Vergleich zu Felsen).
Eine Zofe, die aus ihrer Gefangenschaft befreit wird, zeigt etwas wie Zorn. Sie beginnt gegen jene zu kämpfen, die ihre Gefangenschaft zu verantworten haben. Jenen, die sie lediglich befreiten, gewährt sie eventuell Gnade.
Ritual: Binden einer Zofe von Gnos'shos
Ein Ritual, dass die Manifestation einer Zofe an irdische Gefilde bindet
Studium: Tage; 1W6 STA. Jeder Teilnehmer muss das Ritual kennen.
Durchführung: Minuten bis Stunden (orientierend an 2 bis 3×EN des Wesens in Minuten).
Rituelles Beiwerk: Benötigt gemalte oder gravierte Keilschriftzeichen und ein kugelförmiges Gefäß aus Stein, Keramik, Metall oder Glas, dass mit Kräutern, Harzen und Ölen ausgerieben wurde. Wenige Quellen berichten auch davon, dass im Sterben begriffene Lebewesen als Gefäße für die Zofen Verwendung finden können.
Kosten: WP = aktuelle WP des Wesens ×3 - aufgeteilt unter den Ausführenden; 1W10 STA für jeden Teilnehmer sowie Blut von Wesen mit gesamter EN = EN der Zofe.
Beschreibung: Die Bindung einer Zofe erfolgt über das Singen verschiedener, möglichst reiner Töne. In der ersten Strophe gilt es, durch Gesänge die Resonanzfrequenz der Zofe herauszufinden, wodurch man deren Kommunikation mit den Ebenen stark einschränkt. Die weiteren Strophen erfolgen dann auf Basis der ersten Strophe und variieren in der Tonhöhe. Durch diese wird die Zofe gezwungen abzukühlen und zu schrumpfen und kann dann in dem bereitgestellten Gefäß gefangen werden. Aufgrund der Ingredienzen im Gefäß und der aufgezwungenen Frequenz genügen schon wenige Millimeter Materialstärke, um die Zofe zu binden; sie verliert ihr eigenständiges Handeln, behält jedoch die Fähigkeit zur Traumrealität. Über die Jahre jedoch entweichen die Zofen in dünnen Strömen und kehren in die Ebenen zurück. Im Durchschnitt beträgt die Haltbarkeit eines auf diese Weise hergestellten Artefaktes 50 Jahre.
Wurde die Zofe in einem Lebewesen gebunden, so erwacht dieses wieder zu neuem Leben, und die Zofe nimmt einen Teil des Körpers ein und kann etliche Jahre darin überdauern.
Artefakt: An einen Gegenstand Gebundene Zofe
In ein Gefäß gebundene Zofe, die Träume Wirklichkeit werden lässt
Aktivierungskosten: 1W8 WP; 1W10 STA; variable TP. Das Artefakt muss willentlich durch eine Ritualprobe aktiviert werden.
Beschreibung: Ein zumeist sphärisches Objekt aus Stein, Metall oder Glas, das durch das Ritual Binden einer Zofe von Gnos'shos erstellt wurde. Die Kugeln können auch Teil eines größeren Ganzen sein und fanden zum Beispiel als Augen von Götzen Verwendung. Selbst Kugeln aus Stein weisen noch einen schwachen, meist nur im Dunkeln wahrnehmbaren Schimmer auf. In Glaskugeln sind die Zofen deutlich als bläulich leuchtende, pulsierende Schwaden sichtbar, in denen eine schwarze Leere umherirrt.
Verwendung: Eine Verwendung kann nur stattfinden, indem man seinen Geist mit der Zofe im Inneren verbindet und ihr Wünsche und Träume übermittelt. Das Artefakt besitzt wie die Grundform der Zofe 25 WP und Träumen 45 %. Ob ein Wunsch an die Zofe erfüllt wird, hängt also nicht nur vom erfolgreichen Ritual ab, sondern wird dann auch noch über eine Probe auf Träumen entschieden. Die WP für das Erträumte werden jeweils zur Hälfte von den WP des Artefaktes und zur anderen Hälfte sowohl von den TP des Benutzers als auch von dessen WP bezahlt.
Je nach Umfang des Wunsches sind also zusätzliche Rituale zur Steigerung der TP vonnöten.
Eine Zofe vergeht, und das Artefakt wird unbrauchbar, wenn die WP des Artefaktes auf 0 sinken; nach jedem Gebrauch scheint das Artefakt schwächer.
Wesen: Von einer Zofe besessenes Lebewesen
In ein Lebewesen gebundene Zofe, die noch ihren eigenen Willen besitzt.
Ein Lebewesen, dass von einer Zofe mittels des Rituals Binden einer Zofe von Gnos'shos oder durch die Fähigkeit Informationen extrahieren besessen wird, behält seine normalen Attribute und Fertigkeiten, erhält aber mindestens den Wert der Zofe in Träumen. Die Zofe hat die volle Kontrolle über das Wesen und behält auch ihre Fähigkeit zur Traumrealität und zur teilweisen Gestaltwandlung; sie kann nicht mehr jede beliebige Form annehmen, sondern nur Teile des Körpers für kurze Zeit verändern.
Die Ausführenden des Rituals Binden einer Zofe von Gnos'shos können eine Zofe kontrollieren und verfügen über Zugriff auf ihre Traumrealität, wenn sie eine vergleichende Probe auf EN×5 gegen sie gewinnen.
Szenarioaufhänger (ohne speziellen Kult)
- Vor etlichen Jahrhunderten wurde eine Zofe Gnos'shos in einem Bergwerk verschüttet. Inzwischen hat sie die Zivilisation über das aufgegebene Bergwerk ausgedehnt und die Zofe hat sich Jahrzehnt für Jahrzehnt zur Oberfläche hochgearbeitet, bis ein Rinnsal aus den Abwasserleitungen eines Hochhauses zu ihr hinabsickert.
Jedem, dessen Blut über die Abwässer zur Zofe gelangt, wird ein Traum oder ein Gedanke in die Realität umgesetzt. - Der Pastor einer Gemeinde ließ bei der letzten Renovierung des Kirchturmes eine Zofe in der Turmkugel konservieren, um sie zum Vorteil seiner Gemeinde einzusetzen. Nun jedoch erfüllen sich auch einige der Gebete und Beichten seiner Schäfchen - darunter ein junger Mann, der versucht seine unfreiwilligen Gewaltfantasien, durch Gebete zu beruhigen.
- Auf einer wissenschaftlichen Stätte für experimentelle Archäologie der Frühantike findet ein LARP statt. Während des Aufgangs der Plejaden am Horizont führen einige Spieler ein Ritual aus, dass sie in einem alten Text gefunden haben, kontaktieren unbewusst Gnos'shos und erhalten Einblick in die Ebenen - sie fallen in Trance und werden bewusstlos aufgefunden. Gnos'shos entsendet eine ihrer Zofen, welche die Form einer germanischen Schamanin annimmt und beginnt den LARP-Teilnehmern ihre Zukunft zu prophezeien.
- Ein Autor, der seine Inspirationen aus drogeninduzierten Visionen zieht, muss feststellen, dass jedes Wort, das er schreibt Realität wird. Wie wird dies seine Geschichte beeinflussen.
Emanuel Wendler, 2022