Der Ursprung der Kulte
Wir kennen den Leuchtturm von Alexandria heute als den ersten seiner Art und eines der sieben Weltwunder der Antike. Seine ursprüngliche Aufgabe bestand, wie bei allen seitdem gebauten Leuchttürmen, darin, als Wegmarke zu dienen, vor Untiefen und Klippen zu warnen und die Positionsbestimmung von Schiffen auch bei Dunkelheit zu ermöglichen.
Schon während seines Baus, der ungefähr 299 v. Chr. begann, beschloss eine Gruppe von fanatischen Anhängerinnen der Gottheit Wadj-wer, dem Leuchtturm eine weitere, ganz andere Funktion zukommen zu lassen.
Wadj-wer, dessen Name so viel wie „Großer Blauer“ oder „Großer Grüner“ bedeutet, ist eine Fruchtbarkeitsgottheit, die seit dem Alten Reich (2700 bis 2200 v. Chr.) in Ägypten, hauptsächlich im Nildelta, verehrt wurde. In der menschlichen Form wurde sie als mit Wasserlinien überzogener, zweigeschlechtlicher Körper mit großen Brüsten und dem Bauch einer schwangeren Frau dargestellt. Ihre wahre Gestalt jedoch ist weitaus schrecklicher und wurde seit Jahrtausenden von keinem menschlichen Wesen mehr erblickt.
Die Bedeutung von Wadj-wer schwand fast vollständig mit der Machtübernahme durch Alexander den Großen. Nur eine kleine, fanatische Anhängerschaft wahrte den Glauben, pflegte die Rituale und gab ihr geheimes Wissen an ihre Töchter weiter. Mit dem Bau des großen Leuchtturms von Alexandria sahen sie eine Chance, Wadj-wer aus den Tiefen des Meeres auferstehen zu lassen, mit ihrer Hilfe die Besatzer zu vernichten und die alten Gottheiten wieder einzusetzen.
Zu diesem Zweck schufen sie ein mächtiges Artefakt, eine gläserne, blau und grün schimmernde Pyramide, in deren Innern Wellen in hohen Wogen zu branden schienen. Diese Pyramide sollte in der Lage sein, das Leuchtfeuer von Alexandria zu bündeln und mit diesem Signal Wadj-wer aus den Tiefen des Meeres herbeizurufen.
Die Beschwörungen, die das Artefakt aktivieren sollten, dauerten jedoch noch viele Generationen und die Sterne mussten viele Bahnen über den Himmel ziehen, bis der Zeitpunkt für die Anrufung gekommen war. Im Sommer des Jahres 365 n. Chr. war es dann so weit. Im Morgengrauen des 21. Juli setzten die Anhängerinnen von Wadj-wer die Pyramide in den Lichtkegel des mächtigen Leuchtturms von Alexandria.
Wadj-wer folgte dem Ruf und erhob sich aus den Tiefen. Sie labte sich in dem für die Menschen unsichtbaren Strahl aus Energie und türmte sich zu unglaublicher Größe und Macht auf. Doch das Ritual verlief nicht wie von den Anhängerinnen geplant. Sie konnten Wadj-wer nicht kontrollieren und für ihre Ziele benutzen. Wadj-wer warf sich mit aller Wucht ihrer neu gewonnenen Energie wieder in die Tiefen des Meeres. In der Folge erhob sich ein mächtiger Tsunami und traf mit zerstörerischer Kraft die umliegenden Küsten in Griechenland, Libyen, Ägypten, Zypern und Sizilien.
Der Leuchtturm von Alexandria wurde besonders schwer getroffen. Mehrere Anhängerinnen von Wadj-wer stürzten in die Tiefe und mit ihnen die mächtige, gläserne Pyramide. Beim Aufprall zerbrach sie in 12 Teile.
Im weiteren Verlauf der Geschichte bildeten sich dann gleich zwei Kulte, die gegeneinander arbeiteten und um die Bruchstücke der Pyramide konkurrierten:
Die Schwesternschaft der Wadj-wer
Sechs der Teilstücke konnten von überlebenden Anhängerinnen geborgen werden. Seither werden sie von der Schwesternschaft der Wadj-wer, die auch als Pharus-Schwesternschaft bekannt ist, verwahrt und behütet. Das Ziel der Schwesternschaft ist die Zusammenführung aller 12 Teilstücke, um die Anrufung von Wadj-wer zu wiederholen und die Bündelung ihrer Kräfte zu vollziehen.
Die einzelnen Teile des Artefakts können jedoch auch, mit den über Jahrhunderte in ihnen gespeicherten Kräften, für die Beschwörung von unnatürlichen Wesen genutzt werden. So gelang es den Schwestern immer wieder, Wesen aus dem Meer und anderen Dimensionen zu beschwören und sie für ihre Zwecke einzusetzen.
Seit Anbeginn ihres Bestehens wirkt die Schwesternschaft so auf eine Festigung ihrer Macht hin. Schwestern besetzten in der Geschichte immer wieder hohe Positionen in Politik und Wirtschaft, wo dies nicht unmittelbar möglich war, wirkten sie direkt und aggressiv auf die, meist männlichen, Machthabenden ein. Für die Erhaltung ihrer Macht war und ist ihnen jedes Mittel recht.
Die Schwestern der Wadj-wer kollaborierten dazu auch immer wieder mit anderen Kulten und Mächten auf der Welt. So waren Schwestern und ein Teil der Pyramide beispielsweise an der Anrufung der Tiefen Wesen beteiligt, die 1846 Kapitän Obed Marsh aus seiner Haft in Innsmouth befreiten und den ganzen Ort für viele Jahre unter die Herrschaft des Esoterischen Orden des Dagon brachten. Im ersten Weltkrieg setzten sie ihre Kräfte jeweils für die Seite ein, die ihnen die größten Vorteile versprach. Im zweiten Weltkrieg schlugen sich die Schwestern anfänglich auf die Seite der Achsenmächte, später auf die der Allierten.
Die Pharus-Bruderschaft
Die verbliebenen Teile der Pyramide wurden von Priestern des Poseidon am Fuße des nahezu zerstörten Leuchtturms von Alexandria eingesammelt, verwahrt und erforscht. Um das Wissen um die Fragmente der Pyramide und die schrecklichen Gefahren, die von ihrer Macht ausgingen zu wahren, gründeten sie die Pharus-Bruderschaft. Ihr oberstes Ziel seither ist es zu verhindern, dass die Pyramide wieder zusammengesetzt wird oder ihre Teile zur Anrufung von Wadj-wer oder anderer unnatürlicher Wesen oder Gottheiten benutzt werden. Die Bruderschaft bemüht sich darüber hinaus, in Bezug auf Politik und Wirtschaft auf der Welt, um größtmögliche Neutralität.
Intensive Forschungen - nach Aufzeichnungen der Bruderschaft war daran auch Leonardo da Vinci beteiligt - haben es den Pharus-Brüdern ermöglicht, die Kräfte der Pyramiden-Fragmente gegen die unnatürlichen Wesen nutzbar zu machen. In bestimmten Winkeln angeordnet, besitzen die von den Bruchstücken aufgefächerten Lichtstrahlen eine bannende und unterdrückende Wirkung, speziell auf solche Wesen, die in den Meeren leben und dort auf ihre Erweckung oder eine Gelegenheit zum Eindringen in unsere Welt warten.
Für die einzelnen Bruchstücke hat die Bruderschaft dafür spezielle, metallene Halterungen angefertigt, die das jeweilige Teilstück der Pyramide genau in dem Winkel halten, der notwendig ist, um seine bannenden Kräfte zu entfalten. Diese Bruchstücke werden dann, jedes in seiner individuellen Halterung, in Leuchttürmen an der Küste platziert. Die Strahlen der Leuchtfeuer werden durch die Scherben gebrochen und errichten, für Menschen unsichtbare, Schutzmauern gegen die unnatürlichen Wesen der Meere. Mitglieder der Bruderschaft, als Leuchtturmwärter eingesetzt, wachen über die Fragmente, stellen die Funktion der Leuchttürme sicher und verteidigen sie, speziell gegen die Pharus-Schwestern.
So ist es der Bruderschaft beispielsweise möglich, mit der Hilfe eines Teilstücks der Pyramide die vor der Küste von Innsmouth, Massachusetts gelegene Stadt Y'ha-nthlei seit 1928 vom Ipswich Front Range Light Leuchtturm aus zu bannen und so ihre schrecklichen Bewohner, die Tiefen Wesen, von der Küste fernzuhalten.
Ohne das Wissen der Anwohner der Küstenorte dienen so einige Leuchttürme nicht nur als Warnung und Wegmarke für die Schifffahrt, sondern auch als Standpfeiler für mächtige, unsichtbare Schutzwälle gegen das Böse.
Die Struktur der Kulte
Die Schwesternschaft der Wadj-wer
Die Schwesternschaft folgt der Tradition der Phylen im alten Ägypten. Es werden, jeweils zeitlich begrenzt, Gruppen von Priesterinnen zusammengestellt, die die Aufgaben in der Schwesternschaft wahrnehmen.
Hohepriesterin
Von dieser zeitlichen Begrenzung ausgenommen ist die Hohepriesterin. Sie ist das Oberhaupt des Kultes. Die Hohepriesterin ist eine Schwester mit großem politischen oder wirtschaftlichen Einfluss, direkt oder indirekt. Meist steht sie in dieser Position in der Öffentlichkeit, es wird viel Energie dafür aufgewendet, die Beziehung zum Kult geheim zu halten.
Priesterinnen
Die Priesterinnen übernehmen, jeweils zeitlich begrenzt (meist für einen Zeitraum von drei Monden), einzelne Aufgaben in der Schwesternschaft. Die einzelnen Aufgaben haben sich im Laufe der Zeit gewandelt, umfassen jedoch immer zumindest folgende Tätigkeiten:
- Die Weihung der durch Priesterinnen geborenen Töchter.
- Reinigungszeremonien für Priesterinnen, die Söhne geboren haben.
- Die Durchführung des Neumondrituals.
- Mundöffnungszeremonien bei verstorbenen Priesterinnen des Kultes (Setem).
Die mindestens vier gleichzeitig eingesetzten Priesterinnen übernehmen darüber hinaus gemeinsam alle in dieser Zeit anfallenden Rituale und Beschwörungen.
Anwärterinnen
Priesterinnen des Kultes werden alle von Priesterinnen geborenen Töchter. Sie durchlaufen dabei keine klassische Anwärterinnen-Phase, sondern werden, mit Beginn der Geschlechtsreife, in den Kult eingeführt und dann neben erfahrenen Priesterinnen für die verschiedenen Ämter eingeteilt. Nachdem eine Tochter alle möglichen Ämter dreimal durchlaufen hat, wird sie, im Rahmen eines Neumondrituals, zu einer vollwertigen Priesterin der Schwesternschaft.
Priesterinnen werden häufig in höheren, verantwortlichen Positionen in den von der Schwesternschaft kontrollierten Bereichen großer Unternehmen eingesetzt.
Die Pharus-Bruderschaft
Innerhalb der Bruderschaft werden verschiedene Rollen und Aufgaben wahrgenommen. Neben ihrer Funktion haben die meisten Brüder noch weltliche Aufgaben. Lediglich die Wärter sind in der Regel in Vollzeit für die Bruderschaft tätig. Durch ihre Bedeutung stellen Brüder aus den Reihen der Wärter häufig auch den Brudermeister.
Brudermeister
Der Brudermeister ist das Oberhaupt der Bruderschaft. Er wird aus dem Bruderrat heraus bestimmt.
Bruderrat
Der Bruderrat besteht aus den drei Vorsitzenden der Wärter, Schmiede und Krieger.
Wärter
Die Wärter stellen die wichtigste und größte Gruppe der Mitglieder der Bruderschaft. Sie wachen über die Fragmente der Pyramide, die sich im Besitz der Bruderschaft befinden. Sie sind für deren Lagerung oder den Einsatz und die Funktion in den Leuchttürmen verantwortlich.
Schmiede
Schmiede erstellen und warten die aufwändigen Halterungen für die Bruchstücke, damit diese ihre positive, bannende Wirkung entfalten können.
Krieger
Für die Verteidigung und die Eroberung von Teilen der Pyramide zeichnen sich die Krieger verantwortlich. Sie haben nicht selten einen militärischen Hintergrund. Schon lange gab es keine offenen Kämpfe zwischen der Schwesternschaft der Wadj-wer und der Pharus-Bruderschaft, aber immer wieder versuchen andere Parteien Bruchstücke in ihre Gewalt zu bekommen.
Adepten
Für alle drei Gruppen innerhalb der Bruderschaft werden Adepten, meist aus der Familie oder dem professionellen Umfeld heraus, bestimmt. Jeder Adept muss vom Bruderrat akzeptiert werden und geht in eine dreijährige Ausbildungszeit, für die ihm ein Mentor aus den Reihen seiner Zunft zugeordnet wird. Vor seiner Bestätigung muss der Brudermeister zustimmen und das zugehörige Ritual vollziehen.
Das Neumond-Ritual
Sowohl in der Schwesternschaft der Wadj-wer als auch in der Pharus-Bruderschaft finden jeweils bei Neumond die zentralen Rituale statt.
Rituale der Schwesternschaft der Wadj-wer
Im Zentrum steht die Erneuerung des Versprechens, Wadj-wer zu erwecken, die Unterdrücker auf der Welt mit ihrer Hilfe zurückzudrängen und die Großen Alten Götter wieder einzusetzen.
Anwärterinnen werden in den Kult eingeführt und anschließend in die ersten Ämter übergeben. An jedem dritten Neumond werden die Ämter im Kult an neue Priesterinnen übergeben.
Die Einsetzung einer neuen Hohepriesterin erfordert das umfangreichste Ritual, zu diesem werden alle im Besitz der Schwesternschaft befindlichen Fragmente der Pyramide zusammengetragen.
Rituale der Pharus-Bruderschaft
Auch hier steht die Erneuerung des Versprechens im Zentrum. Die Bruderschaft gelobt, mit allen Mitteln die Anrufung von Wadj-wer und anderen Wesen mit Hilfe der Pyramide oder ihrer Bruchstücke zu verhindern und die Teile im Besitz der Bruderschaft nur gegen diese Wesen einzusetzen.
Neue Adepten, die durch den Bruderrat bestätigt wurden, werden in den Kult aufgenommen, die Mentoren erstatten Bericht über die Fortschritte der Adepten.
Wenn erforderlich, werden die Vorsitzenden und damit der Bruderrat neu bestimmt. Die Einsetzung eines neuen Brudermeisters erfolgt außerhalb der Rituale und wird im nächsten Neumondritual lediglich verkündet und rituell vollzogen.
Die Kräfte der Bruchstücke
In der Pyramide/den Bruchstücken sind große Mengen Energie gespeichert. Diese Energie kann mittels Licht, welches durch die Pyramide bzw. die Bruchstücke geleitet wird angeregt und abgerufen werden. Das Licht wird von den Bruchstücken moduliert und verlässt sie für Menschen unsichtbar, kann aber von einigen Tieren und Insekten wahrgenommen werden.
Je nach Ausrichtung/Rotation der asymmetrischen Bruchstücke im Lichtstrahl kann eine andere Frequenz/Wellenlänge angeregt werden. Dadurch können unterschiedliche Wirkungen hervorgerufen werden: die Schwestern nutzen eine bestimmte Wellenlänge, um die Energie für ihre Beschwörungen zu bündeln, die Bruderschaft eine andere, um die bannenden Schutzschilde aufzuspannen. Weiter Nutzungsformen sind denkbar, in bestimmten Winkeln sind einige der Bruchstücke sogar in der Lage, Laserstrahlen zu erzeugen oder gar Tore zwischen den Dimensionen zu öffnen. Die SL ist selbstverständlich frei darin, den Bruchstücken weitere Eigenschaften oder Fähigkeiten nach Bedarf zuzuschreiben.
Die Nutzung der Bruchstücke verursacht bei der Nutzung bestimmter Frequenzen Störungen im Rundfunk/ Fernsehen, Radar, in MRTs, in Fernbedienungen oder im GPS, sowie im WiFi und LTS. Sensible Lebewesen, auch manche Menschen, können mit Kopfschmerzen, epileptischen Anfällen, schlechten Träumen oder sogar Schlaganfällen darauf reagieren; Vogel- oder Insektenschwärme werden wie magisch angezogen oder vom Weg abgebracht.
Ursprünglich waren die 12 Bruchstücke zu gleichen Teilen zwischen den beiden Kulten aufgeteilt. Im Laufe der Geschichte wurden immer wieder Bruchstücke von der einen oder anderen Seite erobert und die Machtverhältnisse änderten sich über die Zeit immer wieder. Die jeweils genaue aktuelle Verteilung liegt im Ermessen der SL.
Leuchttürme
Leuchttürme haben nach wie vor eine große Bedeutung für beide Kulte, die Schwesternschaft der Wadj-wer und die Bruderschaft des Pharus. Als am Meer stehende Lichtsignale, häufig von großer Stärke und Reichweite, sind sie der ideale Standort für die Verwendung der einzelnen Fragmente der Pyramide. Im Lichtstrahl platzierte Bruchstücke erzeugen das großflächige Schutznetz der Bruderschaft. Beschwörungsrituale der Schwesterschaft werden - mitunter sogar von mehreren - Leuchttürmen aus abgehalten. Die rotierenden Lichtstrahlen werden dazu durch die Fragmente fokussiert auf einen bestimmten Punkt gerichtet. Die Bündelung der Energie mehrerer Teilstücke der Pyramide erlaubte so schon die Beschwörung von sehr mächtigen Wesen aus den Tiefen der Ozeane.
Die Kulte in den einzelnen Epochen
ES 3 bis ES 5
Bis ins Mittelalter hinein sind die Kulte von Kämpfen um die Fragmente der Pyramide geprägt. In der Bruderschaft haben die Krieger die größte Bedeutung. Zur Verteidigung der Scherben schliessen die Schwestern Pakte mit allerlei unnatürlichen Wesen aus der Tiefe.
Im Spätmittelalter/der frühen Neuzeit gelingt es der Bruderschaft die Kräfte der Fragmente durch die gezielte Ausrichtung umzukehren und ihre bannende Wirkung zu entfalten. Die Schmiede in der Bruderschaft haben in dieser Phase die größte Bedeutung.
ES 6-/6
Die Schwesternschaft baut ihre Macht mit Beginn der industriellen Revolution und im Viktorianischen Zeitalter durch die gezielte Nutzung von Wesen aus dem Meer und ihrer Kräfte weiter aus. Erste Schritte zur Nutzung der Bruchstücke für technologische und militärische Zwecke werden angestellt. Die Schwesternschaft entdeckt die Möglichkeit, mit den Bruchstücken Telegraphennachrichten zu stören und zu verzögern und trägt somit zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges bei.
Entlang der Küsten bilden sich weltweit Gruppen der Bruderschaft. Sie betreiben die Leuchttürme der jeweiligen Region. Zudem entwickeln sie eine - zunächst noch sehr ungenaue - Methode zur Kommunikation mittels der Fragmente: Das Licht eines Leuchtturmes, grob in Richtung eines anderen Leuchtturmes ausgerichtet, kann das Fragment des Gegenübers anregen und diesen aufleuchten lassen. Zunächst verwenden sie das Morsealphabet, entwickeln jedoch bald eine eigene Codierung.
ES 6+
In den goldenen Zwanzigern stellen die Priesterinnen der Schwesternschaft Beraterinnen für hochrangige Politiker und Militärs oder besetzen diese Posten selbst. Dabei richteten sie sich, wie meist in der Geschichte, stets opportunistisch an die Staaten, in denen sie sich den größten Machzuwachs versprachen. Eine vereinte Welt bietet für ihre Rivalen die geringsten Möglichkeiten um unterzutauchen sowie verfeinerte Möglichkeiten zur weltweiten Koordination von Operationen.
Die Bruderschaft operiert weiter im Verborgenen. Sie versuchen, die Nutzung der Bruchstücke geheim zu halten, um der Schwesternschaft keinen Angriffspunkt zu bieten. Mittels der von ihnen entdeckten Möglichkeiten bauen sie ihr Kommunikationsnetzwerk aus, im Besonderen zwischen Amerika und Europa. Sie investieren in diverse Wissenschaften und Expeditionen, um zu verstehen aus welchen Winkeln der Erde weitere Gefahren drohen können. Ebenfalls werden so die Grundsteine für Technologien zur Lokalisierung der anderen Bruchstücke gelegt, so sie denn benutzt werden.
ES 6+/7
Bereits vor Beginn des Zweiten Weltkriegs schlägt sich die Schwesternschaft auf die Seite der Achsenmächte. Die Bruderschaft unterstützt notgedrungen die Alliierten. Kriegsbedingt gedeiht die Forschung an unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten der Fragmente weiter. Im Rahmen von Seeschlachten werden Fragmente der Pyramide unter Mithilfe der beiden Kulte von beiden Seiten eingesetzt. Die Bündelung der elektromagnetischen Strahlung der Fragmente zu Lasern unterschiedlichster Wellenlängen wird seitens der Bruderschaft entwickelt. Kurz darauf verfeinern sie diese Technologie, um gepulste Laser zur Kommunikation einzusetzen und mit höherer Präzision unterschiedlichste Kommunikationswege zu stören.
Als der Ausgang des Krieges klarer wird, ziehen sich die Schwestern zurück. Die Bruderschaft zieht sich ebenfalls zurück und operiert aus dem Verborgenen heraus, wenn nötig auch in Zusammenarbeit mit einigen Geheimdiensten der westlichen Welt.
ES 7+
Aufwändige Bergungsaktionen sind notwendig, um im Krieg in den Weltmeeren untergegangene Scherben der Pyramide zu bergen. Anfänglich werden früher entwickelte Technologien genutzt: Röntgenstrahlung werden von U-Booten aus wie ein Sonar eingesetzt, um die Bruchstücke zu lokalisieren. Dabei kommt es allerdings zu einigen schwerwiegenden Unfällen, da die Bruchstücke die Röntgenstrahlung ebenso modulieren wie Licht und es in verschiedenste Richtungen, mit den unterschiedlichsten Effekten, ausstreuen. Von großflächigen Havarien und Flugzeugabstürzen über bestimmten Gebieten bis zum Erscheinen gigantischer Kreaturen gibt es vielfältige Katastrophen, einige davon erlangen traurige Berühmtheit, andere können von Geheimdiensten vertuscht werden.
Im Kalten Krieg verlieren beide Kulte kurzfristig an internationalem Einfluß. Die Bruderschaft organisiert die Kriegersparte nach dem Ende des Krieges neu, die Wärter haben jetzt die größte Bedeutung. Die Schwesternschaft konzentriert sich auf ihren Einfluß in der Wirtschaft.
ES 8/8+
In der Gegenwart sind Schwestern von Wadj-wer global in hohen Positionen in Politik und Wirtschaft etabliert. Die Bruderschaft hat mit Hilfe der in ihrem Besitz befindlichen Fragmente ein nahezu weltumspannendes Schutzschild gegen die unnatürlichen Mächte aufgespannt. Der Konflikt zwischen den Kulten scheint in den Hintergrund getreten zu sein.
Innerhalb der Schwesternschaft formieren sich Stimmen, die auf die alten Werte und Ziele drängen und die erneute aktive Eroberung von Fragmenten aus den Händen der Bruderschaft fordern. Alte Rituale werden studiert und die Planungen für die Anrufung von unnatürlichen Wesen - als Grundstein einer weltweiten Offensive gegen die Bruderschaft - sind in vollem Gange.
ES 9
Mindestens einer der weltbeherrschenden Megakonzerne baut seine Macht auf die Fragmente im Besitz der Schwestern von Wadj-wer. Die Hohepriesterin ist eine einflussreiche CEO, in vielen Konzernen sind Schwestern in hohen Positionen untergebracht. Es wird geplant, Bruchstücke auf andere Planeten zu verbringen, um die dort beheimateten Kräfte nutzbar zu machen. Die Bruderschaft arbeitet, wie schon die letzten Jahrhunderte, mit Hochdruck an der Vereitelung dieser Pläne.
wingster, Baldriantee, 2021