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Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!
Zerbrochene Träume
Als weltweit verbreitete kulturgeschichtliche Phänomene sind Träume/Visionen und ihre traditionellen Deutungen ein bedeutender Gegenstand religionswissenschaftlicher, ethnologischer, historischer und literaturgeschichtlicher Forschung. Historiker fragen insbesondere, inwieweit religiöse oder auch politische Vorstellungen, Wünsche, Befürchtungen und Ziele der Visionäre und ihres Umfelds die überlieferten Darstellungen und Deutungen der Visionserlebnisse beeinflusst haben. Seit Anbeginn fragen sich die Menschen, woher die Träume kommen. In der Antike wurden Träumen und Visionen einer göttlichen oder dämonischen Quelle zugeschrieben, die den Menschen auf diesem Wege Botschaften übermittelte. In diesem Zusammenhang wird auch immer von Praktiken, Ritualen und Gegenständen als Hilfsmitteln berichtet.
Zu diesen Gegenständen gehören auch die „Schuppen der Schlange“, deren Geschichte sich im Verborgen seit Anbeginn durch die Epochen der Menschheitsgeschichte zieht.
In den Rivalitäten zwischen den sumerischen Stadtstaaten Mesopotamiens und in den Konflikten der folgenden Jahrhunderte zwischen den Herrschern Ägyptens, Assyriens und des hethitischen Großreichs ging es auch immer um den Besitz von Schuppen.
QuoteDie Priester Uruks hatten die letzten Wochen von ihren Zikkurat aus die Sterne beobachtet und gedeutet. Ihre Träume bestätigten ihre Berechnungen. Der richtige Zeitpunkt war gekommen. Morgen würde der Trupp nach Babylon aufbrechen, um die Schuppe der Stadt zu stehlen. Es war selbst für diese erfahrenen Männern gefährlich, aber es war den Preis Wert.
Auch in der Spätzeit des Alten Ägyptens aufkommende Kult um eine geheimnisvollen Schlangengöttin könnte mit der Verwendung einer oder mehrere Schuppen der Schlange zusammenhängen.
QuoteAufgrund einer mächtigen Vision der Hohepriesterin war der Kult der heiligen Schlange aus Libyen nach Ägypten gezogen, um in Memphis einen Tempel zu errichten. Der Tempel würden Zeremonien zu Ehren ihrer Göttin stattfinden. In den oberirdischen Hallen und auch in der unterirdischen geheimen Kammer.
In China schwelte mindestens seit den frühen Dynastien ein geheimer Kampf um die Schuppen der Königreiche. Mit der Vereinigung aller rivalisierenden sieben Königreiche durch Qin Shi Huang Di, wurden dann auch erstmals alle sieben in China befindlichen Schuppen einer Hand vereint. Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um die größte Wiedervereinigung von Schuppen seit dem Zerbersten des Artefakts in der Stadt ohne Namen.
QuoteZeit seines Lebens versuchte Ying Zheng schon hinter das Geheimnis der Unsterblichkeit zu kommen. Begonnen hatte alles, als er in den Besitz seiner ersten Schuppe der Schlange gekommen war. Sie hatte ihm offenbart, dass es noch andere Schuppen gab. Doch um sie zu erlangen, würde er Macht benötigen. Mit jeder weiteren Schuppe, von denen zwei sogar zusammenpassten, waren seine Träume präziser und klarer geworden. Doch wurden sie auch düsterer und beängstigender. Er musste eine Festungsanlage in Auftrag geben, in der er in Sicherheit vor dem Wesen aus seinen Träumen sein würde und eine nie schlafende, irdene Armee würde ihn beschützen.
Ähnliche Kämpfe fanden in der Zeit von 1.500 v. Chr. bis 1.500 n. Chr. zwischen den unterschiedlichen Völkern und Städten in Mittel- und Südamerika statt, deren Priester einzelne Schuppen der Schlange besaßen. Insbesondere den Menschen in diesem Teil der Welt wurde gewollt oder ungewollt die Aufmerksamkeit des Vaters der Schlangen zuteil.
QuoteDer Krieger stieg die Stufen des Tempels des Gottes Kukulkan in Chichén Itzá empor. Seine Gedanken waren nicht mehr bei der letzten Schlacht, in der er zum Ruhm der gefiederten Schlange viele Feinde getötet hatte, sondern bei der Weissagung der Priester. Sie hatten ihm gesagt, dass er großen Ruhm und Ehre in der kommenden Schlacht finden würde, doch dass der Gott dafür ein Leben fordern würde - sein Leben oder das seiner Tochter. Und so schritt der Krieger nun zur Spitze des Tempels empor, um dem Gott sein Opfer zu bringen …
Die Schlangenverehrung auf dem indischen Subkontinent lässt sich bis in die vor-hinduistisch Induskultur zurückverfolgen und es ist natürlich davon auszugehen, dass in den Dschungeln Zentralafrikas auch noch Schuppen im Verborgenen ruhen.
QuoteDer Träumer blickte auf einen Plateauberg, der sich irgendwo in … Afrika? … befinden könnte. Am Fuß des Berges gab es eine Höhle … und in der Höhle eine zweite Schuppe. Er musste dorthin. Koste es, was es wolle.
Die meisten Kulte der menschlichen Geschichte mit schlangenartigen Götzen nutzten wohl die Macht der Schuppen, was ihnen aber letztlich auch immer zum Verhängnis wurde. Denn die Menschen sind nicht das Volk des Vaters der Schlange und können die Botschaften in den Träumen und Visionen nicht völlig verstehen. Es ist dieses Unvermögen, dass letztlich in den Wahnsinn führt.
QuotePierre Champollion hatte auf einer Reise in Damaskus in den Besitz eines ungewöhnlichen Kleinods gekommen. In einer mondbeschienenen Nacht, als er durch sein Fernrohr den Nachthimmel beobachtet, waren ihm Zeichen in jenem Kleinod aufgefallen. Seit dem hat sich die Suchen nach einer vergleichen Sternenkonstellationen am Himmel zu einer Besessenheit entwickelt, die seine Familie und seine Freunde nicht nachvollziehen können.
Die Schuppen
Beschreibung: Die Schuppen der Schlange bestehen aus einem grünen, transparenten, kristallartigen Material. Die einzelnen Schuppen sind etwa halb so groß wie eine menschliche Handfläche und erinnern an große Glassplitter. Betrachtet man eine Schuppe im Licht der Sterne (ohne Fremdlichteinfluss) enthüllen sich Zeichen innerhalb des Materials, die am ehesten an Planetenkonstellationen, Sternbilder oder andere astronomische Erscheinungsformen erinnern.
Eigenschaften: Die unmittelbare Nähe der Schuppen helfen beim Träumen, der Erlangung von Visionen oder dem Übergang in die Traumlande. Für den unerfahrenen Träumenden bringen die Schuppen jedoch immer seltsame Albträume und Visionen. Oft sind sie verworren, krankhaft, schrecklich oder fast schon apokalyptisch.
In jedem Fall sind die Träume und Visionen für den menschlichen Geist nur schwer zu erfassen und noch schwerer zu deuten. Es ist schon versucht worden, mithilfe einer Schuppe der Schlange gemeinsam zu träumen, um die Deutung des gemeinsam Geträumten zu erleichtern. Ebenso ist es vorstellbar, dass das (unwahrscheinliche) Zusammenbringen von mehreren Schuppen Klarheit in die Albträume und Visionen bringen könnte.
Doch Klarheit über Dinge und Ereignisse, die lieber in den Nebel der Unwissenheit verborgen bleiben sollten, führen letztlich und unausweichlich in den Wahnsinn.
Träume/Visionen: Die Art, der Inhalt und die Genauigkeit der Träume und Visionen liegen völlig im Ermessen der Spielleiterin. Sollten der betroffene Charakter Unnatürliches Wissen erworben haben, das mit Träumen zusammenhängt, können, bei einer WP-Probe mit kritischem Erfolg, die Inhalte von der Spielerin gesteuert werden.
STA-Verlust: 1W4 oder 1W6 (für jeden Albtraum, der von einer Schuppe der Schlange beeinflusst wird).
Durchführung von Ritualen: -1W4 WP (der für das Ritual aufzuwendenden Willenspunkte).
Das Ritual muss sich mit Träumen/Visionen oder dem Übergang in die Traumlande befassen (etwa Vision).
Yog-Sothothery: Die Mythen berichten, dass die Reptilienwesen in der Frühzeit ihrer Kultur ein großes Artefakt schufen, um den Rat ihres Gottes einzuholen. Und ihr Gott antwortete ihnen in Träumen und Visionen, um sein Volk zu leiten und zu unterstützen. Es wurde im größten Tempel der „Stadt ohne Namen“ aufbewahrt, wie es im Necronomicon geschrieben steht. Der Name des Gottes wird in den lateinischen Versionen als „Jihg'zul“ wiedergegeben.
Doch als die Reptilienwesen sich später von ihm abwandten, zersprang das Artefakt in eine Vielzahl von Splitter, die sich in den folgenden Jahrtausenden mit der Ausbreitung der Menschheit über die ganze Welt verteilten.
Szenarioaufhänger
- Ein Archäologenteam in Mittelamerika stößt auf einen bisher unerforschten Tempel. Ab dem Beginn der Ausgrabungen vor Ort werden alle von Träumen und Visionen heimgesucht. Teilnehmende der Expedition posten und streamen merkwürdige Beiträge auf den gängigen Social Media Kanälen. Die Beiträge gehen viral, nachdem der Kontakt zum Team in einem Live Stream abbricht. War das echt oder nur eine Fake-News?
- Eine spirituelle Gruppe hat an ihrem Treffpunkt rituellen Selbstmord begangen. Das FHTAGN Netzwerk schickt eine Gruppe aus, um die Sache zu untersuchen. Es bleibt nur wenig Zeit, bevor die Polizei davon erfahren wird. Eine Untersuchung des Tatortes bringt einige merkwürdige Glassplitter zum Vorschein. Die meisten Mitglieder der Gruppe haben sich mit Schlangen in allen möglichen Formen befasst: Von Tierärztinnen, über Tierhändlerinnen, zu Biologinnen oder einfach Sammlerinnen – jede hatte eine persönliche Verbindung zu diesen Tieren. Dann fällt auf, dass ein Mitglied der Gruppe offenbar noch am Leben ist.
- Zeitenwende: Ein Besitzer einer der seltenen Schuppen der Schlange erhascht in einer Traumvision einen flüchtigen Blick auf den großen Plan der Yithianer. Seine daraufhin beginnenden Nachforschungen erregen Aufmerksamkeit. Eine Splittergruppe beauftragt die Charaktere, die Person ausfindig zu machen, die immer schriller und wirrer in Aktion tritt. In einschlägigen Kreisen werden die Berichte als Beleg für Verschwörungsmythen gefeiert – genauso groß ist der Shitstorm der Gegenseite. Die Charaktere kommen nicht umhin, selbst in das Rampenlicht zu treten, wollen sie ihrem Auftrag nachkommen.